Dass es keine Liebesheirat war, auch keine sein konnte, war den Beteiligten von Anfang an klar. Es fehlte aber auch die Vernunft als Voraussetzung für eine Vernunftehe. „Das Beste aus zwei Welten“ sollten die Brautleute laut Eigendefinition sein. Bald sah man aber mit Schaudern, dass sie nur zwei grundverschiedene Welten darstellten. Zwei Pole eines Magneten, die sich nicht anziehen, sondern abstoßen.Das Fatale an der Sache war: Die Einen wollten unbedingt in den Ehestand treten und die anderen fanden sonst niemanden. Und jetzt ist längst bekannt, was sich nicht mehr verheimlichen lässt und es legt auch niemand mehr Wert darauf, etwas zu verheimlichen. Die Schmutzwäsche wird öffentlich gewaschen. Es wird gestritten, es gibt gegenseitige Attacken mit hundsgemeinen Untergriffen. Von gegenseitiger Achtung schon lange keine Spur mehr, die Beziehung ist auf dem tiefen Niveau einer Schlammschlacht. Da hilft kein Therapeut mehr, sondern nur mehr der Scheidungsanwalt und man kann nur mehr fordern: „So lasst euch doch verdammt noch mal scheiden, bevor etwas Schlimmes passiert!“

Und wer es noch nicht bemerkt haben sollte: Ich beschreibe nicht die Situation eines Promi- Paares mit Stammplatz in der „Regenbogen- Presse“, sondern ich beschreibe die Situation unserer Regierung. Und diese Situation ist untragbar geworden; der Schaden für Österreich wird täglich größer. Dieser Koalitionsstreit hat das Zeug an sich, zu dem zu werden, was man im Kleinen als Ehedrama bezeichnet. Man kann nur mehr sagen: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“.

Dass Türkis nicht das Gelbe vom Ei ist, ist bekannt. Aber dass mit den Grünen kein Staat zu machen ist, ist auch bekannt. Mit denen kamen nicht einmal die Roten im Wiener Rathaus zurecht. Und in der Bundesregierung führen sie sich jetzt auf, als hätten sie 50, 60 oder gar 70 Prozent der Wähler hinter sich und wollen nicht wahrhaben, dass sie tatsächlich bei 10 oder 12 Prozent liegen. Die größten Streitthemen, ja schon beinahe Schlachtfelder sind Migration mit allem Drum und Dran wie z. B. Abschiebungen, Klimarettung und Klimaneutralität, E- Mobilität. Da meinen sie ja tatsächlich, sie wären das Maß aller Dinge und ihr Fanatismus mutet schon bedenklich an. Es sorgen aber auch die Türkisen immer wieder für Kopfschütteln.

___________________________________________________________________________________________________________________

Und zur Erinnerung:

In Österreich läuft die Unterstützungsphase für z. B.: „anti- gendern“- Volksbegehren oder

„Asylstraftäter sofort abschieben“- Volksbegehren