Seit die „Grüne Welle“ an Fahrt aufnahm, werden die Menschen von der Regierung und von Fachleuten (im Auftrag der Regierung?) schon fast regelmäßig vor der Gefahr von nicht auszuschließenden Blackouts gewarnt. Blackout? Laut Duden ein „totaler Stromausfall (besonders in einer Großstadt)“. Es wird aber nicht nur auf diese Gefahr hingewiesen und vor dieser Gefahr gewarnt; es wurde schon mehrmals in den Medien darüber berichtet, dass ein Blackout nur durch ein außerplanmäßiges Herunterfahren von stromintensiven Industriebereichen wie z. B. der Aluminiumproduktion (Elektrolyse) verhindert werden konnte. Ein „Not- Aus“ sozusagen. Das heißt, Entscheidungsträger hatten in so einem Fall von Netzüberlastung zu entscheiden zwischen relativ großem wirtschaftlichem Schaden und einer wirtschaftlichen Katastrophe. Logischerweise wurde das kleinere Übel gewählt.
Unter Blackout wird ja nicht ein regionaler Stromausfall, z. B. wegen eines Blitzschlages in eine Trafostation oder ein Umspannwerk oder wegen eines Leitungsschadens oder Mastenbruches verstanden. Darunter wird „ein längerdauernder, großflächiger Stromausfall bezeichnet, der mehrere Staaten gleichzeitig betreffen kann und dessen Auswirkungen weitreichend sind, konkret aber, aufgrund der fehlenden Erfahrungswerte, schwer abschätzbar sind“. Hauptauslöser für so einen Großausfall ist, da thermische Großkraftwerke vom Netz genommen und abgestellt wurden, die zunehmende schwankende Stromproduktion aus Windkraft und Photovoltaik und wechselnde Verbrauchsspitzen im europäischen Netzverbund. Dadurch werden immer mehr stabilisierende Eingriffe in das Stromnetz nötig, um die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. Es gibt aber keine Garantie, dass das immer gelingt. Und es könnte auch ein Sabotageakt passieren.
In Österreich wird aktuell wieder auf die Gefahr eines Blackouts hingewiesen und ein Experte meint: „Baldiges Blackout realistisch, dann steht Europa still“. Und auf die Frage, warum er jetzt Alarm schlage, sagte er: „Mir bereitet vor allem die Situation in Deutschland Sorgen. Was dort geplant ist, könnte bewirken, dass wir an unsere technischen Grenzen stoßen … wir haben die Energiewende, die grundsätzlich notwendig ist, um der Klimakrise entgegenzutreten. Aber wir machen das nicht in systemischer Art, und speziell in Deutschland wird der zweite Schritt vor dem ersten gemacht. Es wird bis Jahresende eine große Menge von wichtigen Kraftwerken stillgelegt … sie haben eine wichtige Systemfunktion, weil sie Strom regelmäßig und durchgehend liefern und damit als Stoßdämpfer dienen …“ Sind diese Kraftwerke weg, fällt die durchgehende, gleichmäßige Stromlieferung aus, dann kann es kritisch werden. Dann heißt es schlimmstenfalls: Kein Licht, kein Fernseher, kein Telefon, kein Internet, keine Heizung, keine Klimaanlage, keine Supermarktkasse, keine Tankstellenzapfsäule usw. Wer erinnert sich nicht an Fernsehbilder vom Ausland, wo es bei Blackouts zu Plünderungen und Gewaltausbrüchen kam? Darum sollten die Menschen auch vorbereitet sein; mit Lebensmitteln und Wasser z. B. Schon vor drei Jahren konnte man in einem deutschen Artikel lesen: „Zwei Tage nach dem Blackout: Schon nach 48 Stunden ohne Strom wird die Lage kritisch. Es beginnen ernsthafte hygienische Probleme … es besteht Seuchengefahr …“ Nach zwei Tagen schon ohne Strom.
In Österreich rüstet sich die Polizei für einen überregionalen Netzzusammenbruch. Und der wird von Tag zu Tag wahrscheinlicher gemacht durch die Abschaltung von thermischen Kraftwerken und durch den Umstieg auf erneuerbare Energie. Um die Folgen eines solchen Blackouts zu mildern, wurde vom Innenminister Nehammer und dem Vorstand des Hochspannungsnetzbetreibers APG ein Vertrag unterschrieben. Die darin vereinbarte Zusammenarbeit soll es der Polizei ermöglichen, bei Eintritt eines Blackouts, in der sogenannten „Chaosphase“, kostbare Zeit zu sparen. Denn bei einem Blackout, so der Innenminister, handelt es sich „um eine der größten Bedrohungen für moderne Staaten“. Die Energiewende also eine der größten Bedrohungen.