In der „Krone- Bunt“ war ein gut gemachter Artikel über den Ex- Kripo- Chef Ernst Geiger mit dem Titel: „Vom Kopf des Tages zum Arsch der nächsten Jahre“. Der einst erfolgreiche „Kieberer“ erzählte auch, wie er gestürzt wurde. In die Hölle gestürzt. Mit den Erfolgen kamen die Neider, dann gefälschte Beweismittel, dann die Anklagebank, dann eine bedingte Haftstrafe und erst nach mehr als drei Jahren ein „glatter Freispruch“ und völlige Rehabilitierung. Er war das Opfer einer riesigen Polizeiintrige geworden. Und hatte es dann in der Justiz vielleicht mit Leuten zu tun, die mehr als korrekt waren. Ob die „Dreckschleudern“ aus den Reihen der Polizei jemals zur Verantwortung gezogen wurden, geht aus dem Artikel nicht hervor.
Herr Geiger machte die Erfahrung, dass die Feinde oft sehr nahe sitzen. Und er sagt: „Sobald die Justiz ermittelt, ist sie wie ein fahrender Zug, ein Staatsanwalt wie ein Jäger, der Erfolge vorweisen will …“ Befragt zu den aktuellen Ereignissen wie Ibiza und Chats sagt er: „… Was ich aber weiß, ist, dass Sebastian Kurz durch falsche Einflüsterer politisch zwei große Fehler begangen hat. Erstens: Kickl aus dem Innenministerium zu werfen – dadurch hat sich die ganze Dynamik aufgebaut. Und einen taktischen danach: die Justiz in grüne Hand zu geben. Die ist heute wichtiger als das Innenressort. Sie ist Herr über Ermittlungen; nicht mehr die Polizei, wie früher …“
Wie sagte Herr Geiger? Die Feinde sitzen oft sehr nahe. Und wie konnten im angeblichen fehlerfreien „System Kurz“ so schwerwiegende Fehler passieren? Kann man im Fall Kurz etwa die zitierten falschen Einflüsterer durch nahe sitzende Feinde ersetzen? Der gestürzte Kanzler Kurz wird seine Fehler längst festgestellt haben. Er kann sie aber nicht rückgängig machen und dass die ermittelnde Justiz wie ein fahrender Zug ist, der nicht gestoppt werden kann, wird er auch schon festgestellt haben. Und auch, wie Herr Geiger sagte, dass „jedes Schriftl ein Giftl“ ist. Er wird auch schon den taktischen Fehler, den Grünen das Justizministerium zu geben, als solchen erkannt haben. Wie konnte das im „System Kurz“ passieren? Und dann auch noch Frau Zadic zur Ministerin machen, nur weil sie der Bundespräsident angeblich wollte. Die erst im August 2017 als Abgeordnete in den Nationalrat kam. Für die „Liste Pilz“ und nicht für die Grünen. Denen schloss sie sich erst im Juli 2019 an – und ein halbes Jahr später war sie Ministerin. Und Frau Zadic und der Ex- Grüne Peter Pilz (der mit dem Online- Magazin „ZackZack“), der Kurz und die ÖVP gar nicht mag, „können“ immer noch sehr gut miteinander. Das hätte Sebastian Kurz aber auch wissen müssen. Oder lebte er schon im Glauben, ihm könne nichts passieren?
P. S.: In der „Causa Kurz“ könnte aber jetzt die Geschichte einen anderen Verlauf nehmen. Es stand ja bis jetzt der leise Vorwurf im Raum, dass die Justiz auf einem Auge blind sein könnte, vielleicht etwas linkslastig sei Und jetzt wurde bekannt, dass der mit der „Akte Kurz“ betraute Staatsanwalt, bekannt als „scharfer Hund“ und angeblich ein Emporkömmling, vielleicht nicht ganz unvoreingenommen ist. Wie es heißt, teilt er Tisch und Bett mit jener Frau, die als Sachverständige die Chats von Kurz und Co. auswertet. Sie ist jene Frau, die bestimmt, was relevant ist und was nicht. Jene Frau, die die Lebenspartnerin des Staatsanwalts ist. Kann die neutral sein? Können beide unvoreingenommen sein? Warum waren sie bestrebt, dass dieses Verhältnis nicht bekannt wird? Von einer linken Treibjagd auf Kurz und Co wird gemunkelt. Und dann hört man von dieser Geschichte vom Staatsanwalt und seiner Lebensgefährtin, von der grün- linken Ministerin, vom linken Pilz, dann kommt auch noch ein linker „Aufdecker- Journalist“ eines Wiener Wochenjournals ins Spiel, der von jemandem einen ungeschwärzten Ermittlungsakt der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft erhielt und den auch weitergab, und die Tatsache, dass ein gewisser Jan Böhmermann Interna über Ibiza und andere Sachen sehr frühzeitig wusste. Die ihm jemand zugetragen haben muss, der Details wusste.
P. P. S.: Könnte es möglich sein, dass die Jäger jetzt zu Gejagten werden?