Sozusagen als Auftakt zum Klimagipfel gab es vorher noch schnell den G20- Gipfel in Rom. Das Positive dazu zuerst: „Die Staats- und Regierungschefs haben die Einigung übernommen, die 136 Länder bereits im Oktober für eine globale Mindeststeuer für weltweit agierende Konzerne beschlossen haben …“, kann man dazu auf „tagesschau.de“ lesen. Diese Steuer soll 15 Prozent betragen und mit dieser Reform soll die Veranlagung von Unternehmensgewinnen in Steueroasen verhindert werden, heißt es großspurig. Tatsächlich wird es nur erschwert werden. Dieses erzielte Ergebnis ist auch nicht mehr als der kleinste gemeinsame Nenner. Heimische Unternehmen in den jeweiligen Staaten zahlen nämlich durchwegs wesentlich höhere Steuern als global tätige Konzerne. Aber das Ergebnis ist besser als gar nichts. Auch beim Handel gab es bejubelte Ergebnisse. EU und USA einigten sich auf eine – vorläufige – Beilegung ihres schon Jahre dauernden Streits um Zölle auf Importe von Aluminium und Stahl. Ansonsten bekannten sich die G20 zu einem „offenen, fairen, gerechten, nachhaltigem, diskriminierungsfreien und integrativen, auf Regeln basierenden multilateralen Handelssystem“. Könnte man dieser Definition des Handelssystems noch etwas hinzufügen? Eher nicht.
In Zeiten wie diesen durfte natürlich das Thema „Corona- Pandemie“ nicht fehlen. Da wurde z. B. betont, dass die G20- Staaten die Bemühungen der WHO unterstützen, bis Ende 2021 zumindest 40 Prozent und bis Ende 2022 sogar 70 Prozent der Weltbevölkerung zu impfen. Es geht wieder einmal nur um die Impfung. Kein Wort wird hingegen über die Entwicklung bzw. die Zulassung von Medikamenten zur Bekämpfung von Covid 19 verloren. Mit Medikamenten würde nämlich der „Grüne Pass“ seine Funktion als Kontrollorgan verlieren. Und die Geschäfte würden auch nicht so gut laufen.
Auch der Klimawandel war Thema in Rom. Da kehrten aber am Sonntag, zum Ende des Gipfels, viele Klimaschützer und auch Politiker auf den harten Boden der Realität zurück, machte sich Ernüchterung und Resignation breit. Das von vielen erwartete starke Signal zum Klimaschutz durch die großen Industrienationen gab es beim G20- Gipfel nicht und somit wird davon ausgegangen bzw. wird befürchtet, dass der Weltklimagipfel COP26 im schottischen Glasgow auch kein großer Erfolg werden kann. Beim G20- Gipfel wurde wieder einmal viel heiße Luft produziert, die zu bekämpfen beim Thema Klimawandel eigentlich zugesagt wurde. Es soll ja mit mehr Engagement die Erderwärmung auf 1,5 Grad oder vielleicht doch auf 2 Grad begrenzt werden. Eine neue Festlegung ist, dass das Erreichen der Klimaneutralität schon für 2050 angestrebt wird. Allerdings gab es mehr Streit um die Formulierungen und Streichungen im Text, schwammige Formulierungen und aufgeweichte Ziele als fixe Einigungen. Es wurde sogar die Einigung auf „sofortiges Handeln“ gestrichen. Einig waren sich die G20- Chefs eigentlich nur darin, dass sie sich bei den meisten Punkten nicht einigen konnten. Aber man soll nicht nur schwarz sehen. Die deutsche amtsführende Noch- Kanzlerin Merkel sah es schon als „gutes Signal“ für den Weltklimagipfel im Anschluss des G20- Gipfels, dass es überhaupt zu Beschlüssen kam und dass sich die „Gruppe der 20“ erstmals seit 2016 wieder gemeinsam zum Pariser Klimaabkommen von 2015 bekannt hatte. Sie zielte dabei auf die USA, die unter Präsident Trump das Abkommen aufkündigten, unter Präsident Biden den Ausstieg aber wieder rückgängig machten. Für Biden sind die großen Bremser beim Klimaschutz China und Russland. Biden zeigte deshalb auch Verständnis für die enttäuschten Klimaschützer und meinte: „Es gibt einen Grund für die Leute, enttäuscht zu sein. Ich fand das selbst enttäuschend“. Ein großer Erfolg war jedenfalls das obligate Gruppenfoto der Gipfelteilnehmer.
Die im Anschluss an den G20- Gipfel stattfindende UN- Klimakonferenz COP26 vom 31. Oktober bis zum 12. November in Glasgow begann gleich mit Negativmeldungen. Es wird nämlich geschätzt, dass Teilnehmer des Klimagipfels nicht nur vorbildlich mit der Bahn anreisen, sondern dass ein Teil der Teilnehmer mit „nicht weniger als 400 Privatjets“ in die Nähe von Glasgow geflogen ist, um von dort mit Autokonvois zu Hotel oder Veranstaltungsort zu reisen. Besonders negativ fiel dabei US- Präsident Biden auf. Er reiste mit seiner ganzen Entourage mit einer Flotte von vier Flugzeugen und einem Helikopter an – und wird wohl vor Ort in einem Konvoi von schweren SUV´s unterwegs sein. Sein „CO2- Fußabdruck“ wird nicht zu übersehen sein. Aber sein Interesse am Klimaschutz und am Gipfel dürfte sich ohnehin sehr in Grenzen halten. Bei einer Rede schlief er nämlich ein, wie Videos zeigen. Wenn in Hinblick auf die 400 Privatjets und die SUV- Konvois von Doppelmoral gesprochen wird, ist das verständlich. (Es ist übrigens nichts davon zu hören, dass auch „Arnie“ Schwarzenegger mit seinem Privatjet zum Gipfel angereist wäre). Wenn dann aber noch Endzeitstimmung heraufbeschworen wird mit Äußerungen wie „wir schaufeln uns unser eigenes Grab“ (UN- „General“ Guterres), „auf der Weltuntergangsuhr ist es eine Minute vor Mitternacht“ (Briten- Premier Johnson) oder „es ist unsere Pflicht zu handeln“ (EU- Chefin von der Leyen), dann erzeugt das Verbitterung, denn „damit verliert man an Glaubwürdigkeit“, wie ein Augenzeuge sagt.
Was (nicht nur) mir zu Klimawandel und Klimadiskussion und dem Stoppen der Erderwärmung (auch) durch den Kopf geht, ist Folgendes: In der Mittleren Jungsteinzeit war es nachweislich um etwa 2 bis 3 Grad wärmer als heute. Es mag dann wieder kälter geworden sein, aber zur Zeit der Römer gab es aufgrund des freundlichen Klimas z. B. Weinanbau in Regionen Europas, wo erst jetzt wieder Wein zu gedeihen beginnt. Die Alpen waren vor ein paar tausend Jahren so gut wie eisfrei, dann wurde es wieder kälter. Im natürlichen Wechsel des Klimas gab es vom 15. bis ins 19. Jahrhundert eine Kleine Eiszeit, ein sogenanntes „Großes Minimum“. Davor gab es das „Spätmittelalterliche Wärmeoptimum“ und jetzt sind wir seit etwa 1950 im „Modernen Optimum“ in einer wärmer werdenden Phase, wobei es in der Übergangsperiode von der Kleinen Eiszeit zum Modernen Optimum um etwa 1800 eine sehr intensive, aber relativ kurze Warmphase gab.
War in diesen Warmphasen der Vergangenheit auch menschengemachtes CO2 der Auslöser? Kalte Phasen, also Eiszeiten, werden ja auf ein Nachlassen der Sonnenaktivität zurückgeführt und Warmphasen auf das Gegenteil, also auf zunehmende Sonnenaktivitäten, das heißt mehr Sonnenflecken. Ob die Menschheit darauf Einfluss hat, darf wohl bezweifelt werden.