Jetzt ist es tatsächlich, wie von vielen Menschen befürchtet, in der Ukraine zum Krieg gekommen. Mindestens genau so viele Menschen haben aber bis zum Ausbruch gehofft, dass es bei einem „Krieg der Worte“ bleiben möge. Diese Hoffnung hat sich aber nicht erfüllt. Mit dem Beginn der Kriegshandlungen (eigentlich schon lange vorher) hat sich auch ein alter Spruch von Hiram Johnson bewahrheitet, der da lautet: „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit“. So ganz eindeutig und klar ist nämlich nicht, wer bzw. welche Seite mit den Kampfhandlungen begann. Waren es die Russen oder waren es vielleicht doch die Ukrainer gegen die Russen oder gegen die zwei abtrünnigen Regionen in der Ostukraine, deren Schutz die Russen versprochen hatten? Die Öffentlichkeit kann das nicht mit Sicherheit sagen, aber einige Eingeweihte wissen es. Zusätzlich tauchten in verschiedenen Medien auch schon wieder Fotos und Videos auf, die Aktuelles aus der Ukraine zeigen sollen. Parallel dazu wird aber behauptet, das seien alte Aufnahmen von irgendwo und hätten mit der jetzigen Lage in der Ukraine aber rein gar nichts zu tun, seien nicht mehr als Propagandalügen. Wer weiß das schon genau? Nachweislich passiert sind solche Sachen jedenfalls schon des öfteren.
Sicher ist auf jeden Fall, dass die gesamte westliche Welt Russland mit Präsident Putin für den Krieg verantwortlich macht und Sanktionen gegen Russland verhängt, wie es sie noch nie gab. Als Antwort darauf wird Russland Gegenmaßnahmen ergreifen, die in erster Linie die EU- Staaten treffen werden. Die USA hingegen werden von diesen Gegenmaßnahmen kaum was zu spüren bekommen; im Gegenteil. Durch den Ukrainekonflikt werden die USA wesentlich mehr ihres teuren Flüssiggases, gewonnen durch Fracking, in die EU liefern. Über die fertige Gasleitung Nord Stream 2 wird ja, falls überhaupt irgendwann, in absehbarer Zeit kein russisches Gas nach Deutschland bzw. in die EU geliefert werden. Das dieses Gas wesentlich billiger wäre als das US- Flüssiggas, wird in Kauf genommen. Dass die österreichische OMV diese Gasleitung mit fast 730 Millionen Euro mitfinanziert hat und dieses Geld im schlimmsten Fall nie mehr sehen wird; nur so nebenbei. Die USA sind aber nicht nur beim Gas die Kriegsgewinner. Sie bleiben klarerweise auch vor ukrainischen Flüchtlingen und den damit verbundenen Kosten verschont. Aber was das ganze Umfeld rund um den Ukrainekonflikt betrifft: Die Europäer hatten schon immer das Talent, sich bei Sanktionen gegen Russland ins eigene Knie zu schießen. Aber was macht man nicht alles, um sich den USA gegenüber gefügig zu zeigen und seiner Empörung Russland gegenüber Ausdruck zu verschaffen. Deshalb ist man auch in der Wortwahl nicht zimperlich, wenn es um die Ukraine und um Russland geht. Dass Russland der Aggressor ist, ist sowieso klar. Es wird offen von Krieg gesprochen, von Angriff, von einem verbrecherischen Vorgehen, das an Völkermord grenze, von Terror usw. Diese Wortwahl war nicht feststellbar, als USA/ EU/ NATO in den angezettelten Balkankrieg eingriffen oder Afghanistan, den Irak, Libyen, Syrien, Somalia etc. „demokratisierten“. „Friedensmissionen“ waren das, aber bitte keine Kriege. Das trifft aktuell auch auf den Militäreinsatz in Mali/ Niger zu, an dem auch Österreich als angeblich noch immer neutraler Staat beteiligt ist. Apropos Österreich: Da wurde als sichtbares Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit der Ukraine im ORF sogar eine Programmänderung vorgenommen, wurde eine Faschingssendung abgesetzt. So etwas gab es bei den Angriffskriegen des Verteidigungsbündnissses NATO natürlich nicht. Aber das waren ja berechtigte und notwendige Maßnahmen im „Kampf gegen den Terror“ oder gegen die „Achse des Bösen“.
USA, EU und NATO ließen die ukrainische Führung übrigens in dem Glauben, dass sie im Falle eines Krieges die Ukraine auch verteidigen würden. Plötzlich musste sie aber feststellen, dass es von den vermeintlichen Beschützern und Freunden nicht mehr gibt als die Lieferung von Waffen, Hilfsgütern bis hin zu Corona- Masken und angeblich auch Geld. Und vielleicht kommen sogar Söldner. Aber Putin wird trotzdem dafür sorgen, dass die Ukraine frei von NATO- Raketen und NATO- Stützpunkten bleiben wird. Er wird kaum akzeptieren, dass ihm auch an der ukrainischen Grenze die NATO vor der Haustür steht. Und Putin wird nicht vergessen haben, dass dem damaligen Sowjetchef Gorbatschow von westlichen Politikern versprochen wurde, dass sich die NATO nicht nach Osten erweitern werde und dieses Versprechen sich ein paar Jahre später als große Lüge herausstellte. Und vor ein paar Tagen sagte der Friedensnobelpreisträger Gorbatschow, dass er vom Westen enttäuscht sei.