Seit der Krieg in der Ukraine begann, fragen sich viele Leute, was eigentlich der Auslöser dafür war. Denn dass der russische Präsident Putin ganz einfach „verrückt wurde“ oder „völlig durchgeknallt“ ist und deswegen in der Ukraine einfiel, wie so manche vermuten und schreiben, entspringt mit Sicherheit der Fantasie und wäre wohl auch eine Beleidigung der Intelligenz Putins. Der ist ja bekannt als kluger und rational denkender Kopf und überlegter Stratege. Und er stellte ja, bevor es zur Eskalation kam, Forderungen an die NATO und die Ukraine. Beinharte Forderungen allerdings, das ist unbestritten. Eine Garantie, dass die Ukraine auf Dauer NATO- frei bleiben müsse, war noch eine der harmlosesten Forderungen. Ob die Ablehnung seiner Forderungen bzw. das Nicht- Verhandeln darüber der Auslöser des Krieges war, ist aber trotzdem nicht sicher. Könnte es allerdings sein. Auch die Tatsache, dass das russische Militär gleich zu Beginn der Kampfhandlungen die Atomruine Tschernobyl eroberte und jetzt mit Fallschirmjägern sichert, gibt Rätsel auf. Manche Stimmen meinen, dass dadurch verhindert werden sollte, dass die Ukrainer einen radioaktiven Sabotageanschlag ausführen und ihn dann der russischen Armee in die Schuhe schieben könnten. Allerdings hatte Putin vorher gewarnt, dass in der Ukraine angeblich Atomwaffen hergestellt werden könnten. „Wir wissen, dass es bereits Berichte gab, die Ukraine wolle ihre eigenen Atomwaffen herstellen. Das ist keine leere Prahlerei“, sagte Putin im Fernsehen. Die Ukraine war auch eine der Atommächte und zwar noch nach dem Zerfall der Sowjetunion und des Warschauer Paktes. Im Budapester Memorandum von Ende 1994 verpflichteten sich Russland, die USA und Großbritannien als Gegenleistung für einen ukrainischen Atomwaffenverzicht, die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Ukraine zu achten; mit Hinweis auf die Schlussakte von Helsinki. Bis 1996 wurden alle in der Ukraine gelagerten Atomwaffen an Russland als „Fortsetzungsstaat“ der UdSSR übergeben. Die Ukraine verfügt aber immer noch über sowjetische Nukleartechnologien und Trägersysteme für solche Waffen. Und in Tschernobyl ist vermutlich auch brauchbares Material für Atomwaffen oder zumindest für „schmutzige Bomben“.
Jetzt ist zu lesen, dass auf der Münchner Sicherheitskonferenz der ukrainische Präsident Selenskyj erklärte, dass er die Ukraine wieder atomar bewaffnen will. Es ist auch zu lesen, dass es etwa 2 Wochen vor Kriegsbeginn viele Flüge von C17- Transportmaschinen von Großbritannien über Deutschland und auch Polen in die Ukraine gab. Was gab es in diesem Zeitraum wichtiges militärisches Gut zu transportieren? Zu diesem Zeitpunkt gab es ja auch längst schon die Beschwerden wegen der russischen Truppenbewegungen entlang der ukrainischen Grenze. Auf russischer Seite aber; wohlgemerkt. Ist es denkbar, dass da Nuklearwaffen oder nukleare Technologie in die Ukraine gebracht wurde? Ist es denkbar – falls das zutreffen sollte – dass sich Russland deshalb zum Angriff entschloss, um diese Gefahr zu neutralisieren?
Und denkbar ist vieles. Die „Tonkin- Lüge“ war der Vorwand für den Vietnam- Krieg. Die „Brutkasten- Lüge“ war der Vorwand für den Ersten Irak- Krieg (Zweiten Golfkrieg). Die „Massenvernichtungswaffen- Lüge“ war der Vorwand für den Dritten Golfkrieg. Sollte man es wirklich ausschließen können, dass in der Ukraine nicht auch irgend eine Schweinerei geplant war, der die Russen mit dem Einmarsch möglicherweise zuvorkamen?
Denkbar ist vieles. Verbreitet wird von Beteiligten auch vieles. Glaubwürdig ist nicht alles und manche Beteiligte halten sich im Hintergrund. Und der Grund für den Kriegsbeginn ist trotzdem nicht klar.