Julian Hessenthaler, bekannt aus Rundfunk und Fernsehen, … In dieser Art wurden früher mittelmäßige Musikgruppen usw. beworben. Julian Hessenthaler ist allerdings kein Sänger oder ähnliches (er hat auch nicht bei der Polizei „gesungen“), aber auch bekannt durch die Medien. Er erlangte, je nach Sichtweise, traurige Berühmtheit entweder als Krimineller oder als politischer Held. Er ist der Macher des „Ibiza- Videos“, der mit einer „schoafn“ Russin – einer schlechten Schauspielerin, deren Rolle eine Oligarchen- Nichte mit viel Geld war – den FPÖ- Chef Strache in eine Falle lockte. Das Video erschütterte zwar die Republik, stürzte die Regierung und ruinierte Strache, aber die Staatsanwaltschaft fand bis jetzt keinen Grund zu einer Anklage wegen des Videos. Einige Verfahren gegen Strache wurden aber eingestellt.

  Der Herr Wessenthaler, der sich auch Thaler nannte, hat zwar die Falle für Strache aufgebaut und das Video produziert, aber er dürfte mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht der Initiator, der Ideengeber, gewesen sein. Das Video wurde, wie mittlerweile ja allgemein bekannt ist, schon 2017 produziert. Damals, vor der Nationalratswahl in Österreich, ließ es sich aber nicht einsetzen. Da gab es nämlich bei der SPÖ den „Dirty Campaigning“- Skandal mit Tal Silberstein. Hessenthaler bot in der Folge das Video in Österreich allen möglichen Politikern, Parteien und auch Wirtschaftsleuten zum Kauf an, bevor es 2019 in einer Gemeinschaftsaktion von ganz linken österreichischen und deutschen Medien veröffentlicht wurde; in Form eines manipulativen, kurzen Zusammenschnitts. Vielleicht wurde es auch in Deutschland zum Kauf angeboten, denn  deutsche Zeitungen und ein sogenannter „Satiriker“ namens Jan Böhmermann waren ja auch in die „Ibiza- Video“- Geschichte involviert. Hessenthaler, der auch V- Mann der Exekutive war, war nebenbei auch Drogenhändler. (Eine Webseite zeigt jetzt übrigens ein paar interessante, bisher nicht veröffentlichte Ausschnitte des „Ibiza- Videos“).

  Als es für ihn eng wurde, setzte er sich nach Deutschland ab, wo er im Dezember 2020 in Berlin verhaftet und später an Österreich ausgeliefert wurde. Angeklagt war er in Österreich wegen der Weitergabe von 1,25 kg Kokain, wegen Urkundenfälschung, wegen gefährlicher Drohung – da ging es um Morddrohungen gegen mehrere Personen, nicht aber um irgendwas im Zusammenhang mit dem Ibiza- Video. Für die ihm zur Last gelegten Delikte wurde er jetzt zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Seine Anwälte – wer die für ihn bezahlt, ist nicht klar. Er selbst soll ja angeblich mittellos sein – beteuern seine Unschuld, sprechen von einem politischen Urteil als Rache für das Ibiza- Video. Die Linken und seine Freunde und Unterstützer aus dem linken Lager schäumen vor Wut wegen des Urteils und erklären ihn zum Helden im Kampf gegen Rechts. Von jenem Wiener Rechtsanwalt M., der mit Hessenthaler die Ibiza- Falle eingefädelt (und vielleicht auch finanziert) haben soll, ist bis jetzt keine Stellungnahme bekannt. Dieser Mann ist übrigens, so hat man den Eindruck, für die Justiz tabu.

  Und zu den Anklagepunkten, mit denen Hessenthaler konfrontiert war: In einer österreichischen Gratiszeitung heißt es dazu: „Weil Hessenthaler für die Filmaufnahmen auf Ibiza in Österreich rechtlich nicht belangt werden durfte – das war Bedingung für die Auslieferung an Österreich – soll der Drogenvorwurf aufgebauscht worden sein, vermuten seine Fans“. Und auf einer österreichischen investigativen Webseite liest man: „… Somit durfte man ihn nur wegen der Delikte verfolgen, die als Grund für die Rückführung des Häftlings von den deutschen Behörden festgeschrieben wurden. Das heimliche filmen von Strache und Ex- FPÖ- Clubobmann Gudenus zählte jedenfalls nicht dazu …“ Der „Ibiza- Detektiv“ Hessenthaler, der „Fallensteller“, fasste also dreieinhalb Jahre Haft aus, aber nicht für eventuelle Straftaten im Zusammenhang mit dem Video. Dazu gibt es weiterhin keine Anklage; weder für Hessenthaler noch für den geheimnisvollen Rechtsanwalt M. noch für andere Personen im Hintergrund. Das Komplott, welches zur Schädigung der FPÖ, zum Sturz der türkis- blauen Regierung, zu einem Debakel für die ÖVP und zum Ruin Straches wurde, bleibt weiterhin ungestraft. Und die Verurteilung Hessenthalers wird angefochten und er persönlich als Opfer politischer Machenschaften dargestellt. Seine kriminellen Aktivitäten werden nicht mehr erwähnt bzw. werden kleingeredet.