„Pride Month“. „Vienna Pride“. Regenbogenparade. Der Juni steht im Zeichen von „Pride“ (heißt eigentlich „Stolz“, aber das passt schon). In dem Fall geht es um Toleranz, Vielfalt, Rechte für Schwule, Lesben und Transgender- Personen. Der Juni ist „Pride Month“ und Höhepunkt in Wien ist die Regenbogenparade. 150.000 oder gar 200.000 sollen heuer dabei gewesen sein, Euphoriker schrieben sogar von 300.000. Wenn das so ist, waren am 1. Mai vor dem Wiener Rathaus sicher auch 100.000 Nelkenträger.

  Es geht also um Rechte für Schwule, Lesben und Transgender- Personen. Da frage ich mich schon: Kann es im bunten und offenen Österreich von heute tatsächlich sein, dass den Schwulen, Lesben und Transgenders Rechte vorenthalten werden, die die Heteros haben? (Von Pflichten, so fällt mir auf, ist übrigens keine Rede). Es wird von Vertretern der LGBTQ- Community auch immer wieder die Toleranz betont. Beim „Marsch für die Familie“ – wurde als Gegendemo zur Regenbogenparade bezeichnet – war von der so oft betonten und geforderten Toleranz unter den großteils linken Paradeteilnehmern allerdings nichts zu bemerken. Die wollten den „Marsch für die Familie“ blockieren, attackierten Marschteilnehmer und Polizei, die mit Tränengas reagierte, und beschimpften die Teilnehmer des „Fundi- Aufmarsches“ u. a. mit „Halt die Fresse“. Toleranz schaut anders aus.

  Bei der Parade durfte natürlich Polit- Prominenz nicht fehlen. Von den Grünen waren Ministerin Gewessler und Minister Rauch dabei, von den Roten Rendi- Wagner und Doris Bures. Der Wiener Vizebürgermeister von den NEOS hielt eine Rede, so wie auch Abgeordnete von Rot und Grün, während sich der Bundespräsident mit einer Videobotschaft begnügte. Da fällt mir gerade ein, da ja auch Gesundheitsminister Rauch dabei war: Von Masken wurde – wegen des Gedränges und wegen steigender Zahlen, möchte man meinen – nicht gesprochen. Und auch die laut Medien „rund 630 Beamten“, die zur Absicherung der Vienna Pride eingesetzt waren, sind auffällig wenig im Vergleich zum Polizeiaufgebot bei Corona- Demos. Am auffälligsten rund um die Regenbogenparade in Wien ist aber die Tatsache, dass über eine Attacke Linker und Linksextremer auf ein Vereinslokal der FPÖ von den Medien so gut wie nichts berichtet wurde. Dabei „wurden Feuerwerkskörper und Bengalen gezündet und ins Lokal geworfen sowie Besucher der Veranstaltung körperlich attackiert …“, wie auf einer ots- Meldung zu lesen ist.