In Frankreich war vergangenen Sonntag die erste Runde der Parlamentswahl. Da möchte Macron, der ja vor ein paar Wochen eine zweite Amtszeit als Präsident gewann, ebenfalls mit seiner Partei die Nase vorn haben und wieder den Premierminister stellen. Der erste Wahldurchgang ist also vorbei, aber die meisten Medien berichten nur, dass Macron knapp in Führung liegt. Dem Links- Politiker Jean- Luc Melenchon war es gelungen, ein Linksbündnis aus Linkspartei, Sozialisten, Grünen und Kommunisten zu gründen und dadurch an Macron heran zu kommen. In einem Medium ist jetzt zu lesen, dass die Regierungspartei von Macron laut offiziellem Ergebnis mit 21.442 Stimmen vor dem oppositionellen Linksbündnis liegt. Die Regierungsparteien mit der Premierministerin Borne kommen auf 25,75 Prozent vor dem Linksbündnis mit 25,66 Prozent. Am dritten Platz liegt Marine Le Pen mit ihrer Partei Rassemblement National (RN) mit 18,68 Prozent und dahinter die Republikaner mit 10,42 Prozent.
Trotz der Tatsache, dass Macron nur ein paar tausend Stimmen vor seinem Verfolger Melenchon liegt, sagen Prognosen für den zweiten Wahldurchgang eine deutliche Mehrheit für das Macron- Bündnis voraus. Allerdings macht es Melenchon spannend. Er erhob Manipulationsvorwürfe zur Wahl, worauf ihn die Premierministerin als „obersten Lügner“ beschimpfte und meinte: „Er lügt und plustert die Ergebnisse seines Bündnisses auf, um in die Schlagzeilen zu kommen“. Melenchon zweifelt tatsächlich das Wahlergebnis an, spricht von Tricks und Manipulation. Er sagt, dass in den französischen Überseegebieten die Stimmen der Parteien seines Bündnisses ihm nicht zugerechnet wurden.
Das erinnert an die Präsidentenwahl in Frankreich vor ein paar Wochen. Da gab es hinterher im Internet Artikel mit Screenshot bzw Video, die Wahlmanipulationen zu beweisen schienen. Demnach wären mehr als 1 oder sogar 2 Millionen Stimmen von Marine Le Pen während der Übertragung der Auszählungsergebnisse im TV „verschwunden“. Das wurde später mit „fälschlich doppelt gezählt“ und „Computerfehler“ begründet und entschuldigt. Nutznießer dieser Fehler war Macron. Und bei der Amtseinführung von Macron unterlief dem Präsidenten des Verfassungsrates ein Fehler. Bei der Verkündung des endgültigen Wahlergebnisses sah er auf das Blatt Papier, stockte sichtlich bei der Zahl der auf Macron entfallenen Stimmen – und gab ein falsches Ergebnis bekannt. Ob sich das mit den bei Le Pen „verschwundenen“ Stimmen deckte, ist nicht bekannt.
Bei der letzten Präsidentenwahl in den USA gab es ebenfalls behaupteten massiven Wahlbetrug zugunsten von Joe Biden. Die Diskussionen sind bis heute nicht verstummt und lange Zeit gab es auf verschiedenen Webseiten Bilder von US- Dokumenten, die den Wahlbetrug beweisen sollten. Auch in Deutschland gab es bei der letzten Bundestagswahl Chaos und Probleme und für Berlin wird eine teilweise Wahlwiederholung gefordert. Und in Österreich waren nach der letzten Bundespräsidentenwahl ebenfalls Stimmen zu hören, dass es bei Briefwahlstimmen zugunsten des amtierenden Bundespräsidenten nicht mit rechten Dingen zugegangen wäre.
Man kann gespannt sein, ob der zweite Wahldurchgang in Frankreich ohne Probleme und Gerüchte abläuft oder ob es wieder „Computerfehler“ gibt oder eine hochrangige Person wieder ein falsches Ergebnis verlautbart.