Der G7- Gipfel im bayerischen Elmau ist gelaufen. Dass er etwa 170 Millionen Euro kostete, großteils für einen „absurden Sicherheitsaufwand“, wie ein deutsches Blatt schrieb, haben viele Menschen gar nicht so richtig mitgekriegt. Es war eine inszenierte Show für ein paar Polit- Selbstdarsteller mit einem idyllischen Bild der Alpen im Hintergrund. Und die Alpengipfel waren vielleicht auch interessanter als der Politgipfel. Der deutsche Kanzler Scholz, der Gastgeber, sagte nach dem dreitägigen Gipfel trotzdem: „Das Treffen hat auf beeindruckende Weise unsere Geschlossenheit und unsere Entschlossenheit gezeigt“.
Dominierendes Thema beim Gipfel war der Ukraine- Krieg. Zusätzlich ging es auch um den Kampf gegen den Hunger in der Welt und um den Klimaschutz. Das Arbeitsprogramm beschränkte sich aber nicht auf die drei erwähnten Themen. Da ging es natürlich auch um die allgemeine Außen- und Sicherheitspolitik und um die Corona- Pandemie. Eine Arbeitssitzung stand unter dem Motto: „Gestaltung der Weltwirtschaft“. Da machte man sich Gedanken über sinkendes Wirtschaftswachstum, stark steigende Inflation, Lieferkettenprobleme und Rohstoffknappheit. Und diese Risiken wollen die G7 gemeinsam und koordiniert angehen, „… wie es für uns notwendig ist“, wie Scholz sagte. In einer weiteren Arbeitssitzung machten die „glorreichen“ 7 deutlich, dass sie stark in die weltweite Infrastruktur investieren wollen; mit nachhaltiger Infrastruktur für eine erfolgreiche Anpassung an den Klimawandel. Das horcht sich ganz anders an als das, was rabiate Klimaschützer fordern. Die fordern ja den Stopp des Klimawandels. Und für eine erfolgreiche Anpassung an den Klimawandel wollen die G7 in den nächsten 5 Jahren bis zu 600 Milliarden US- Dollar an Investitionen mobilisieren. Das ist aber was anderes als investieren.
Eine weitere Arbeitssitzung nannte sich: „Die Welt im Konflikt: Austausch über die Ukraine“. Da ging es um gemeinsame Bemühungen um ein Ende des Krieges, die Unterstützung für die Ukraine – das ist, mit blick in die Ukraine, ein Widerspruch in sich – und um die Bekämpfung der globalen Kriegsfolgen. Da wurde zugesagt, die Ukraine weiterhin und so lange wie notwendig finanziell, militärisch, humanitär und diplomatisch zu unterstützen. Dadurch wird natürlich kein Krieg beendet, sondern zunehmend „verbrannte Erde“ geschaffen. Denn die russische Armee ist aktuell nicht auf der Verliererstraße unterwegs; im Gegenteil. Das müssen mittlerweile auch Qualitätsmedien zur Kenntnis nehmen, ob es ihnen schmeckt oder nicht. Die G7 sagen aber trotzdem: „Wir werden den Druck auf Putin weiter erhöhen … Dieser Krieg muss enden“. Es sollen auch die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland weiter verschärft und dadurch die russischen Einnahmequellen verringert werden. Deswegen soll kein russisches Gold mehr gekauft werden dürfen und es sollen auch russische Diamanten sanktioniert werden. Russland ist ja nicht nur eines der größten Goldförderländer (laut statista. com: 2021 an 3. Stelle mit 300 Tonnen), sondern liegt bei Diamanten mit einem Drittel der Weltproduktion an 2. Stelle der Produzenten.
Bis jetzt haben die Sanktionen der westlichen Welt die Russen nicht allzu sehr getroffen. Dafür schmerzen sie aber die, die sie verhängt haben. Das trifft ganz besonders auf die EU zu, während die USA ein Nutznießer des Krieges und der Sanktionen sind: Die EU als weltweiter Konkurrent in der Wirtschaft wird geschwächt, Russland wird als militärischer Gegner geschwächt, die EU und Russland wurden auf Dauer oder zumindest für lange Zeit zu Gegnern gemacht – zum Vorteil der USA – und die USA machen Riesengeschäfte mit der EU; z. B. mit Flüssiggas und Waffen. Nur; wenn Russland die Sanktionen wirklich zu schmerzen beginnen oder ganz einfach die Geduld verlieren und z. B. das Gas in die EU komplett sperren und/ oder wichtige Industrierohstoffe wie z. B. Nickel, dann ist in der EU der Teufel los. Ob das die G7 auch bedacht haben? Und bei den Sanktionen ist ja auch nicht ganz klar, ob die jedermann, also beispielsweise die USA oder die EU, verhängen dürfen oder ob dazu nur der UN- Sicherheitsrat berechtigt wäre.
Ob in so einem Fall die Bevölkerung dann den Politikern noch das Märchen abkauft, dass am ganzen Elend nur Putin alleine schuld ist, darf bezweifelt werden. Dann sollten aber so etwas wie „Farbrevolutionen“ auch nicht mehr ausgeschlossen werden.