Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es noch, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt wird (oder so ähnlich). Und jetzt will man uns einreden, dass die tapferen Ukrainer nicht nur ihr Land gegen Russland verteidigen, sondern auch die EU samt ihren Werten. Da wurde kürzlich übrigens auch gesagt, dass die ukrainischen Werte auch die Werte der EU sind. In der EU gibt es jetzt aber noch eine Front, an der verteidigt wird. Dazu muss gesagt werden: Die EU- Kommission erließ vor ein paar Jahren neue Vorschriften für Düngemittel. Darin ist ein zentraler Punkt, unnötige Stickstoffeinbringung in den Boden zu unterbinden. Die Umsetzung dieser EU- Regeln in den Niederlanden sorgte für Aufruhr unter den Bauern. Viele von ihnen sehen sich durch die Regierung zur Aufgabe gezwungen. Bestärkt werden sie durch die Ministerin für Natur und Stickstoff, weil die ganz offen sagte: „Die ehrliche Antwort ist: Nicht alle Landwirte werden mit ihrem Hof durchkommen“. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts muss der Bestand an Schweinen und Vieh um 30 Prozent reduziert werden. Deswegen gingen die Bauern auf die Straße und machen mobil. Und da es in anderen Ländern durch den Stickstoff- Plan zu ähnlichen Problemen kommen kann, die die Bauern in den Ruin treiben, kann man zu Recht sagen, dass die niederländischen Bauern für ihre Kollegen in anderen EU- Ländern auf die Straße gehen und auch für deren Existenz kämpfen.

  Und dieser Kampf in den Niederlanden ist hart und wird immer härter. Es ist mittlerweile ein offener Machtkampf zwischen den Bauern gegen die Staatsmacht, gegen die Polizei, gegen das Militär und gegen die EU- Kommission wegen des „Green Deal“ der EU. Und auch gegen den „Great Reset“, wie so manche meinen. Ein paar Wochen schon dauert diese Auseinandersetzung. Den Anfang machten brennende Strohballen und Mist, der an öffentlichen Stellen deponiert wurde. Dann wurden Straßen und Autobahnen, ja sogar ein Grenzübergang zu Deutschland mit hunderten von Traktoren blockiert. Auch in vielen Städten ging wegen der Blockaden gar nichts mehr. Es kam zu Konfrontationen zwischen demonstrierenden Bauern und der Polizei. Immer mehr Bauern schlossen sich den Protesten an und sie bekamen auch Unterstützung aus der Bevölkerung. Auch Fischer schlossen sich den Protesten an, die ersten Häfen wurden blockiert. Es sind mittlerweile Zehntausende, die bundesweit demonstrieren. Die Regierung schickte sogar schon das Militär mit Schützenpanzern zu den Protestzügen und von der Polizei wird sogar mit scharfer Munition auf die Protestierer geschossen. Selbst Antiterror- Einheiten werden schon eingesetzt, um die Proteste zu beenden und die Lebensmittelversorgung wieder sicherzustellen. Landwirtschaftliche Frischprodukte werden nämlich in vielen Supermärkten knapp.

  Und das alles wegen der CO2- Öko- Gesetze und der Stickstoffregel, wodurch viele Bauern zur Aufgabe der Höfe gezwungen werden – und da steckt wieder der EU- Kommissar Frans Timmermans dahinter. Der ist ja Kommissar für den „Green Deal“ der EU. Und sein „Nationaler Plan für den ländlichen Raum“ gibt an, um wieviel die Stickstoffeinbringung pro Gebiet bis 2030 reduziert werden muss und wie viele Ställe dadurch geschlossen werden müssen. Ein bekannte deutsches Online- Magazin schreibt dazu: „Zweifelhafte „Stickstoff“- Theorien dienen als Hebel, der Landwirtschaft den Garaus zu machen. Es kommen noch nicht einmal richtige Messungen zur Anwendung, sondern nur Rechenmodelle. Diese windigen Modellrechnungen dienen als Begründung für die Notwendigkeit, die Landwirtschaft zu dezimieren“. Nach den Plänen von EU- Kommissar Frans Timmermans sollen in der ganzen EU landwirtschaftliche Flächen stillgelegt werden. Es wird aber auch vermutet, dass die Stickstoffreduktion nur als Vorwand dient. Dass die Stilllegung auch dazu dient, mehr Bauland zu schaffen.

P. S.: Jetzt wird auch über Bauernproteste in Andalusien, in Spanien, berichtet. Es ist vorerst nur eine Straßenblockade mit einigen dutzend Bauern, die gegen die hohen Spritpreise demonstrieren.

P.P.S.: Frans Timmermans ist übrigens jener EU- Politiker, der vor ein paar Jahren ernsthaft forderte, monokulturelle Staaten zu eliminieren („to erase“) und multikulturelle Diversitäten zu beschleunigen.

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