Seit Monaten wird die Öffentlichkeit über beinahe jeden neuen Fall von Affenpocken informiert, Fotos von Erkrankten sind aber aus irgend welchen Gründen aus den Medien verschwunden. Mittlerweile gibt es „Horror“- Zahlen: In 65 oder 70 Staaten soll es schon etwa 16.000 Fälle geben. Das heißt, von etwa 500.000 Menschen ist weltweit einer an Affenpocken erkrankt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat diese Krankheit trotzdem zum „Globalen Notfall“ bzw. zu einer „Notlage von internationaler Tragweite“ erklärt. In Österreich sagt die AGES, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, dazu Folgendes: „Affenpocken sind eine Virenerkrankung, die beim Menschen den Pocken ähnelt … Es handelt sich un eine Zoonose … Die Erkrankung ist beim Menschen ähnlich den Pocken, tödliche Verläufe sind aber selten, zumeist sind Affenpocken nach gut drei Wochen abgeheilt“. Unter „Vorbeugung“ heißt es: „Die Impfung gegen Pocken hat auch gegen Affenpocken geschützt. Doch da die Pocken ausgerottet sind und seit längerer Zeit daher auch nicht mehr gegen Pocken geimpft wird, sind immer weniger Menschen geschützt …“ Es wurde aber auch einmal klipp und klar gesagt: Wer noch gegen Pocken geimpft wurde, also bis etwa in die 1980er- Jahre, der hat eine lebenslange Immunität auch gegen Affenpocken. Ja, damals wirkten die Impfstoffe noch. Im Jänner 2022 wurde in der EU ein Medikament zur Behandlung von Pocken, Affenpocken und Kuhpocken zugelassen; wegen der Seltenheit der Krankheit als Zulassung „unter außergewöhnlichen Umständen“. Und vor ein paar Tagen wurde der in der EU zugelassene Impfstoff Imvanex gegen Pocken auch gegen Affenpocken zugelassen. Dieser Impfstoff ist zwar in Österreich nicht verfügbar, dafür gibt es eine begrenzte Anzahl eines US- Impfstoffes mit Zulassung, der aber keine EU- Zulassung hat. Statt dessen, sozusagen als Ersatz, gibt es eine Impfempfehlung.
In Österreich gibt es mit Stand 22.7.2022 insgesamt 99 Fälle von Affenpocken. Bezüglich Verbreitung der Krankheit heißt es, dass „besonders Männer, die mit wechselndem PartnerSex mit Männern haben“, aufmerksam auf Symptome achten sollen. Angeblich – so war es zumindest zu lesen – sollen 95 Prozent der Erkrankten Homosexuelle sein. Die EU hat jedenfalls schon mehr als 163.000 Impfdosen bestellt. Die Infektionszahlen steigen und man kann ja nie wissen … Vielleicht, mit etwas Geduld, kann man doch noch eine Pandemie draus machen. Schließlich gab es bei der WHO zum Thema Affenpocken schon zwei Dringlichkeitssitzungen in weniger als einem Monat. Und nach der zweiten erklärte der WHO- „General“ Tedros Adhanom Ghebreyesus: „Kurz gesagt, wir haben es mit einem Ausbruchzu tun, der sich … rasch über die ganze Welt ausgebreitet hat und der die Kriterien der internationalen Gesundheitsvorschriften erfüllt … Aus diesen Gründen habe ich beschlossen, dass der weltweite Ausbruch … einen PHEIC darstellt“. (PHEIC – Public Health Emergency of International Concern – globaler Gesundheitsnotstand von internationalem Interesse). Das ist die höchste Warnstufe, die die WHO ausrufen kann. Die verleiht ihr die rechtliche Befugnis, Reisewarnungen oder Reisebeschränkungen auszusprechen, die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen der Mitgliedsländer zu überprüfen und gegebenenfalls zu bemängeln. Genau dasselbe wurde von der WHO auch bei COVID-19 verhängt.
Allerdings, und das ist schon erwähnenswert, wurde von einer britischen Zeitung berichtet, dass der WHO- „General“ die Ausrufung eines PHEIC eigenmächtig und ohne Mehrheitsentscheidung vornahm. („… Habe ich beschlossen …“) Der Ausschuss kam nämlich zu keiner Einigung. Warum der WHO- „General“ diese eigenmächtige Entscheidung traf, weiß niemand. Es weiß auch niemand, warum es keinen Einspruch dagegen gab. Es kann nur vermutet werden, dass es mit der Zulassung des Impfstoffes zusammenhängt.