Da veranstaltete vor ein paar Jahren einer eine Märchenstunde und erklärte der staunenden österreichischen Bevölkerung, dass er die sogenannte „Balkanroute“ geschlossen habe. Dicht gemacht. Einfach so, weil er es konnte. Diese Route war ja jene Strecke, über die die meisten illegalen Migranten nach Österreich kamen. Möglich, dass ein paar Leichtgläubige tatsächlich an die Schließung dieser Migrantenroute glaubten. Der Großteil der Menschen im Land fragten sich aber, ob sie sich da wohl verhört hatten. Ja, es stimmte schon; nach dem Massenansturm von 2015/ 2016 wurde es etwas ruhiger an den Grenzen, aber es war keine Rede von einer geschlossenen Route und die relative Ruhe hielt nicht lange an und die Zahlen der Aufgriffe Illegaler stiegen wieder sprunghaft an; bis heute. Und mit der steigenden Zahl der nach Österreich kommenden Illegalen (im ersten Halbjahr 22 waren es schon 31.000) wurde auch das Gejammer österreichischer Politiker immer lauter. Die jammerten, weil die österreichischen Nachbarn und die Balkanstaaten ihre Grenzen nicht dichtmachen und die Illegalen nach Österreich durchlassen. Unsere Jammerer kamen aber anscheinend nicht auf die Idee, selbst die Grenzen dicht zu machen. Vielleicht kamen sie aber auf die Idee, aber trauten sich nicht sie zu realisieren, weil Brüssel was dagegen haben könnte. Also lieber die öffentliche Sicherheit in Österreich und die Staatsfinanzen aufs Spiel setzen und gesellschaftliche Verwerfungen in Kauf nehmen, als sich mit Brüssel anzulegen.

  Jetzt aber wurde die große Wende angekündigt. Ein starkes Signal unseres besten  Innenministers aller Zeiten (UBIMAZ) an die skrupellosen Menschenhändler und Schlepper. Ein Meilenstein im österreichischen Kampf gegen die illegale Migration. Der beste aller Innenminister ließ wissen, dass es zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Österreich und dem „potentiellen EU- Beitrittskandidaten“ Bosnien- Herzegowina gekommen ist. Und diese Zusammenarbeit trägt schon Früchte. Es wurde erstmals ein Abschiebeflug von Bosnien nach Pakistan durchgeführt. Mit diesem Flug wurden sage und schreibe zwei junge Männer nach Pakistan rückgeführt, also abgeschoben. Mangels weiterer Angaben muss man annehmen, dass es sich um Illegale handelte, die in den „Goldenen Westen“ wollten, und nicht um Schlepper. Aber auch, wenn es Schlepper gewesen sein sollten; von denen wurden im vergangenen Jahr in Österreich angeblich Hunderte festgenommen. Da kommt es auf die zwei Abgeschobenen wirklich nicht darauf an. Und ob die festgenommenen Schlepper in Österreich überhaupt Haftstrafen bekommen bzw. wie lange, darüber hört man nichts.

  Der beste Innenminister informierte auch darüber, dass Elite- Polizisten der Cobra die bosnischen Begleitmannschaften für Abschiebeflüge in Österreich trainieren. Vielleicht hört man aber vor den anstehenden Landtagswahlen in Österreich auch noch was von Abschiebeflügen aus Österreich mit ein paar schwerkriminellen Migranten an Bord. Dazu sagen Politiker doch immer wieder, diese hätten das Gastrecht in Österreich verwirkt. Aber warum die österreichischen Grenzen nicht ganz einfach dicht gemacht werden, um die illegale Zuwanderung zu unterbinden, das wird man von unseren Politikern ganz sicher nicht zu hören kriegen. Da wird höchstens wieder gejammert über Österreichs Nachbarn und deren undichte Grenzen. Denn Brüssel ist ja nicht gewillt, die EU- Außengrenzen dicht zu machen. Nicht am Land und erst recht nicht zur See. Denn gerade am Wasser werden die Geretteten nicht zum nächstgelegenen Hafen zurück gebracht, sondern „in die EU gerettet“. 

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