Die EU hat schon oft Sachen aufgeführt, worüber ein Normalsterblicher nur den Kopf schütteln kann. Sie bricht zwar die eigenen Regeln, beharrt aber darauf, dass die Mitglieder EU- Verordnungen auf Punkt und Beistrich umsetzen. Sie verteilt Millionen, nein, Milliarden auf der Welt und es ist nicht ganz klar, wofür. Es gibt zudem wenig bis gar keine Kontrolle, was mit den „Geschenken“ passiert. Große Summen dieser Gelder verschwinden  in „dunklen Kanälen“, wie ein moldawischer Politiker unlängst bekrittelte. Es wird Ländern Hoffnung gemacht auf eine EU- Mitgliedschaft, obwohl diese Länder nicht einmal ansatzweise die minimalsten Voraussetzungen erfüllen. Sie bezeichnet sich als „Friedens- Projekt“ und wird zunehmend militärisch aktiv. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass fast alle EU- Staaten auch NATO- Mitglieder sind. Wobei es aber, wie z. B. im afrikanischen Mali, auch reine EU- Einsätze gibt (EUTM). Besonders erfolgreich sind die aber nicht. Die EU engagiert sich auch sehr stark in sogenannten „umliegenden Regionen“ außerhalb der unmittelbaren Nachbarschaft. Dort gehört sie zu den „weltweit wichtigsten Akteuren in der Prävention und Bewältigung innerstaatlicher Konflikte“, wie man lesen kann. Unter dem Titel „Nachbarschaft und übrige Welt“ sind für den Zeitraum 2020 bis 2027 für EU- Außen- und Sicherheitspolitik sage und schreibe 98,4 Milliarden Euro eingeplant. Ob diese Unsummen an Geld was bringen, sei einmal dahingestellt.

  Der größte Bock aber, den die EU geschossen hat, ist das Engagement in und mit der Ukraine, welches schon vor 2014 begonnen hat. Mit der Vertiefung der Beziehungen zur Ukraine, die der EU viel Geld kostete, gab es parallel eine Entfremdung, eine fortschreitende Distanzierung, zu Russland. Genau das Gegenteil wäre sinnvoll gewesen; ein wirtschaftliches Zusammenrücken zum Vorteil Beider. Russland als Rohstoffgigant und Rohstofflieferant und die EU als Industriegigant. So aber ging es vor Jahren los mit Sanktionen gegen Russland; auf Betreiben und im Interesse und zum Vorteil der USA. Mit dem Beginn des Ukraine- Krieges wurde der Schaden für die EU immer offensichtlicher, wurde der „Bumerang- Effekt“ der Sanktionen immer spürbarer. Mit den reduzierten Gaslieferungen aus Russland stieg auch die Abhängigkeit vom US- Flüssiggas und trotzdem besteht die Gefahr, dass in absehbarer Zeit die Wirtschaft in der EU einbricht, die Bevölkerung verarmt und ein tatsächlich kalter Winter kommt. Sollte dieses „worst- case- Szenario“ eintreten, werden sich die Menschen mit Schlagworten wie „Solidarität mit der Ukraine“ oder gar „Frieren für die Ukraine“ aber nicht mehr ruhig stellen lassen. Nutznießer dieser für die EU sich verschlimmernden Situation sind auf jeden Fall die USA. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Problemen hat die EU ja auch noch Millionen von ukrainischen Flüchtlingen zu versorgen und die EU hat sich auch mehr oder weniger bereit erklärt, den Wiederaufbau der Ukraine zu finanzieren. Da spricht der ukrainische Präsident Zelenskyj von 750 Milliarden. Nur; mich hat noch nie jemand gefragt, ob ich mit all dem einverstanden bin.

  Der EU- Führung reichen aber diese Probleme anscheinend noch nicht. Sie kündigte nämlich an, im Falle von militärischen Aktionen von Seiten Chinas (provoziert durch den „Staatsbesuch“ Taiwans von der US- Politikerin Pelosi) gegen Taiwan, gemeinsam mit den USA Sanktionen gegen China zu verhängen. Anscheinend geht das Vorstellungsvermögen der EU- Führung nicht so weit, um sich vorstellen zu können, was der nicht ausbleibende Bumerang- Effekt auf EU- Sanktionen gegen China für die EU bedeuten würde. Ein hoher EU- Beamter sagte nämlich: „Die Europäische Union muss auch in der Lage sein, Chinas Handlungen im Auge zu behalten, auch in Bezug auf Taiwan. Eine umfassende Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA ist sehr wichtig, sowohl in Bezug auf die russische Aggression als auch in Bezug auf Chinas Aktionen in seiner Nachbarschaft“.

  Eine solche Denk- und Vorgangsweise ist gewollte Selbstzerstörung. Aber warum und zu wessen Vorteil?

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