Für Russland läuft es im Ukraine- Krieg aktuell alles andere als gut. Die Armee ist auf breiter Front auf dem Rückzug, die symbolträchtige Kertsch- Brücke von Russland auf die Krim wurde bei einem Anschlag beschädigt, ein Teil der Fahrbahn liegt im Meer. Dass auf der zweiten Fahrbahn am selben Tag am Abend der Verkehr wieder aufgenommen wurde, kann nicht über die Schäden hinwegtäuschen. Von Kiew wurde diese Brücke schon längere Zeit als „Ziel Nummer Eins“ bezeichnet und der ukrainische Präsident Zelenskyj, das Sprachrohr der USA und Großbritanniens, spricht voll Euphorie, dass diese Attacke erst der Anfang war. Er war aber auch schon deutlicher und forderte letztens von der NATO einen „Präventivschlag“ gegen Russland. Er warnte die internationale Gemeinschaft davor, nicht auf russische Atomschläge zu warten und forderte, vorher zuzuschlagen, um den Russen zu zeigen, was mit ihnen geschieht, wenn sie sie einsetzen. Er forderte keinen atomaren Präventivschlag, aber es müsse der Einsatz russischer Atomwaffen verhindert werden. Jener Atomwaffen, die Zelenskyj auf der Münchner Sicherheitskonferenz forderte, um damit die Ukraine zu bewaffnen. Diese Forderung nach einem westlichen Präventivschlag wird aber von NATO/ USA/ EU zumindest nicht verurteilt, auch die Medien gehen kaum darauf ein. Es scheint, dass diese Idee ganz gut ankommt.

  Zelenskyj fordert ja auch immer mehr schwere Waffen von der internationalen Gemeinschaft bis hin zu Raketen, die bis tief nach Russland hinein reichen. Da die EU seiner Meinung nach zu zögerlich liefert, war er gleich mit einer Drohung zur Stelle. Es könne sein, so Zelenskyj, dass die Ukraine in Zukunft Stromlieferungen in die EU einstellen muss, denn „… wir werden nicht genug Volumen haben, um unsere Häuser zu heizen …“ Dass diese Drohung (und eine solche war es) von den Medien ignoriert wurde, passierte vielleicht deswegen, um keine Panik zu schüren. Die Forderung Zelenskyjs nach einem westlichen Präventivschlag gegen Russland versetzt aber auch Weißrussland in Unruhe. Es steigt die Angst vor dem Einsatz taktischer Atomwaffen. Auf der anderen Seite wird Polen nervös, fordert eine Beteiligung am US- Konzept der „nuklearen Teilhabe“. Die Krise schaukelt sich auf, die Situation wird unerträglicher. Auch Österreich wird sich entscheiden müssen zwischen Neutralität oder Parteinahme. EU- Staaten wollen nämlich in nächster Zeit mindestens 15.000 ukrainische Soldaten an modernen westlichen Waffen ausbilden. Aus EU- Kreisen heißt es, dass es dafür eine entsprechende Einigung des Politischen und Sicherheitspolitischen Komitees (PKS) gibt. Diese Entscheidung muss von den EU- Staaten noch formell bestätigt werden. Und ob eine Zustimmung für dieses Ausbildungsprogramm mit der österreichischen Neutralität zu vereinbaren ist, darf zumindest bezweifelt werden. Kanzler Nehammer schweigt zu diesem heiklen Thema. Wenn aber am 17. Oktober im Außenpolitischen Rat der EU der Außenminister Schallenberg dem zustimmt, dann war´s das wohl endgültig mit der österreichischen Neutralität. Und dass der Außenminister zustimmt, kann als ziemlich sicher angesehen werden. Die österreichische Regierung hat sich, glaube ich, noch nie getraut, Brüssel zu widersprechen und es ist zu befürchten, dass es dieses Mal wieder so wird und verteidigt wird die Zustimmung dann mit der notwendigen Solidarität. Die schlimmste Annahme wäre, dass Ukrainer auch in Österreich ausgebildet werden. Die zweitschlimmste, dass Österreich sich finanziell an dem Ausbildungsprogramm beteiligt bzw. beteiligen muss. Aber das wird nicht zu umgehen sein. Weil die Politiker immer verrückter werden und die Scharfmacher unter den Verrückten das Sagen haben. Und das trotz des Wissens, dass die EU- Staaten von dieser Politik zunehmend ruiniert werden.

Und hier eine Auflistung, was bis Ende September von den USA an Waffen in die Ukraine geliefert wurde.