Im ägyptischen Urlaubsort Sharm- el- Sheikh (ein wirklich angenehmer und gefragter Urlaubsort übrigens) wird vom 6. bis 18. November die 27. UN- Klimakonferenz, gerne auch als COP 27 bezeichnet, zelebriert. Es ist ein Treffen der Mächtigen und Einflussreichen und Wichtigen und auch jener, die sich dafür halten. Mehr als 20.000 Teilnehmer aus über 190 Staaten wurden gezählt und irgendwo war zu lesen, dass sie mit mehr als 4.500 Flugzeugen zur Klimaschutzkonferenz anreisten. Es geht bei der Konferenz nicht nur um die Senkung der Treibhausgasemmissionen zur Verhinderung einer Klimaerwärmung über 1,5 Grad, sondern auch um die Anpassung zum Umgang mit den Folgen der globalen Erwärmung, um die Finanzierung von Klimaschutz und Zahlungen für Klimafolgeschäden in Entwicklungsländern und die Zusammenarbeit von Regierungen, NGO´s und Wirtschaft. Kein Wunder, dass bei diesen hochgesteckten Zielen von vielen Teilnehmern ein Erfolg der Konferenz stark angezweifelt wird.
Der werte Bundespräsident Van der Bellen bewies Großzügigkeit und betonte, Österreich werde noch mehr Geld für die internationale Klimafinanzierung ausgeben. 220 Millionen versprach er zusätzlich bis 2026. Um Solidarität zu zeigen. (Hat der Bundespräsident eigentlich die Befugnis, Steuergelder zu verteilen?) Er legte auch gleich ein öffentliches Schuldeingeständnis ab und sagte, dass für das neuerliche Ansteigen der CO2- Emissionen „wir Länder im globalen Norden für einen großen Teil der CO2- Emissionen verantwortlich sind“. Deswegen, so meinte er, ist es verständlich, dass Länder des Globalen Südens, die besonders stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind, auf finanzielle Unterstützung pochen. Klimaministerin Gewessler ist in Spenderlaune, sagte dafür 50 Millionen zu. Nur; die Industriestaaten werden dafür bis 2030 eine satte Billion, also 1.000 MIlliarden, aufbringen müssen. Oder sollen das aufbringen. Da wird auch Österreich zusätzlich einiges zu leisten kriegen. Die Ministerin Gewessler sagte aber bezüglich der zugesagten zusätzlichen 220 Millionen auch: „Österreich wird zum Vorreiter in der internationalen Klimafinanzierung“. Das kann von Österreich als Drohung verstanden werden. Diese Finanzierung wird zu Lasten der Wirtschaft und zu Lasten des Steuerzahlers erfolgen.
Jetzt steigt unsere kämpferische Klimaministerin Gewessler bei der Klimakonferenz in Ägypten auch direkt in den Ring. Sie verhandelt dort, wie es heißt, um unsere Zukunft. Ein harter Kampf wird das, denn „trotz salbungsvoller Worte von Präsident Joe Biden verzögern die USA die Verhandlungen, und die Giga- Verschmutzungsländer Saudi- Arabien und China blockieren überhaupt. Jetzt muss es eine Allianz der EU für die am stärksten durch die Erderwärmung bedrohten Länder geben …“ Und da Gewessler von der EU als eine der Verhandlerinnen nominiert wurde, steht sie etwas unter Druck. Das heißt, da die Großen nichts tun wollen, will die EU wieder einmal die Welt retten. Auch Deutschland ist auf Weltrettungskurs. Entwicklungsministerin Schulze, eine bekennende Verfechterin der „Agenda 2030“, fordert mehr Hilfe für arme Länder im Kampf gegen den Klimawandel. Ein „Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken“ soll eingerichtet werden, wird gefordert, und Deutschland stellt 170 Millionen als Anschubfinanzierung zur Verfügung. Welche Länder sich sonst noch mit wieviel Geld beteiligen, ist aber noch offen.
Und da es sich ja um eine UN- Klimakonferenz handelt, darf natürlich UN- „General“ Guterres nicht fehlen. Und er warnte in seiner Rede die Staats- und Regierungschefs, dass die Menschheit ihr Überleben aufs Spiel setze, wenn sie nicht mehr Klimaschutz betreibe. Die Menschheit befinde sich nämlich, meinte er, „auf dem Highway zur Klimahölle“, habe aber den „Fuß immer noch auf dem Gaspedal“. Und jetzt gebe es nur mehr die Wahl zwischen einem „Klimasolidaritätspakt oder einem kollektivem Selbstmordpakt“.
Jede Wette, dass trotz dieses dramatischen Appells das Ergebnis der Konferenz wieder sehr bescheiden sein wird und die „Klima- Kleber“ weiterhin ihr kontraproduktives Unwesen treiben werden.
Entpuppt sie der vermeintliche Klima- Hoffnungsschimmer am Ende nur als ein Himmel voller Kondensstreifen der Privatjets der Klimakonferenz- Teilnehmer?
P. S.: UN- „General“ Guterres ist wohl ein Fan von AC/DC und liebt deren Song „Highway to Hell“ ganz besonders. Wie sonst soll man seine Äußerung vom „Highway zur Klimahölle“ interpretieren?