Ende Oktober verordnete die EU das sogenannte Verbrenner- Verbot. Das heißt, ab diesem Zeitpunkt darf es EU- weit keine Neuzulassung von PKW´s und leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrenner- Motoren (Diesel, Benzin) mehr geben. Wegen der Treibhausgase, die beim Betrieb dieser Motoren freigesetzt werden. Deshalb wurde eine Hintertür für eFuels offen gelassen. Diese Regelung soll ab 2035 in Kraft treten, 2026 soll sie aber nochmals überprüft werden können. Sicherheitshalber. Es wird natürlich kein EU- Land von der EU daran gehindert, das Verbrenner- Verbot sogar schon früher umzusetzen. Da gehört Österreich dazu. Auf Grund von finanziellen Vorteilen beim Kauf eines E- Autos steht Österreich bei der Neuzulassung dieser Fahrzeuge ganz gut da und deswegen meinte die Klimaministerin Gewessler schon Anfang Juli 22: „Deshalb haben wir uns vorgenommen, dass in Österreich schon 2030 alle neu zugelassenen Autos emissionsfrei unterwegs sind“. Es sind aber nicht alle so euphorisch wie die grüne Ministerin. „Aus unserer Sicht ist diese Entscheidung nicht zu Ende gedacht“, hört man vom österreichischen Automobilclub ÖAMTC, „… daher gehen wir davon aus, dass sie 2026 nach einer neuerlichen Überprüfung revidiert werden muss. Denn bis dahin wird offensichtlich sein, dass das alleinige Setzen auf die E- Mobilität nicht ausreichen wird, um die Klimaziele zu erreichen“. Bezüglich der Klimaziele wird ja auch oft darauf hingewiesen, dass die E- Autos beim Betrieb zwar keine Emissionen ausstoßen, aber bei der Produktion immense Mengen an Ressourcen verbraucht werden und deshalb alles andere als „klimafreundlich“ sind. Aber die Politik sagt, dass für den Klimaschutz die E- Mobilität das Um und Auf sei. Auch wenn dadurch mehr als nur die Autoindustrie politisch zerstört wird.
Anscheinend hat aber die EU Angst vor der eigenen Courage bekommen. Denn kurz nachdem das Verbrenner- Verbot verordnet wurde, warnte ein „hauseigener“, also ein EU- Kommissar, vor möglichen schwerwiegenden Folgen. Es war dies der französische EU- Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen und er sprach in einem Interview über die negativen Folgen dieser politischen Entscheidung. Der ehemalige erfolgreiche Geschäftsmann meinte darin, dass der erzwungene Umstieg auf E- Autos bei Zulieferern und im Maschinenbau etwa 600.000 Arbeitsplätze kosten werde. Außerdem würde sich die Abhängigkeit der EU von Rohstoffen und die aktuelle (und noch länger anhaltende) Energie- Krise fatal auswirken. Breton meinte auch, dass schon 2030 und nicht erst 2035, wenn das Verbot in Kraft treten soll, die 15- fache Menge an Lithium, die 4- fache Menge an Graphit und die 3- fache Menge an Nickel gegenüber dem jetzigen Bedarf benötigt wird. Da ist das Problem nicht nur die Beschaffung dieser Rohstoffe, sondern auch der Preis. Außerdem müsste bis dahin etwa ein Viertel mehr Strom als jetzt verfügbar sein; „grüner“, also klimaneutraler Strom natürlich. Und dann erwähnte er auch noch das Problem der unzureichenden Lade- Infrastruktur. In einigen Jahren, so meinte er, müssten in der EU etwa 7 Millionen Ladestationen verfügbar sein und aktuell gibt es etwa 350.000, von denen der Großteil auf drei Länder beschränkt ist. Auf Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Und die Produktion der Komponenten und der Bau dieser Infrastruktur samt Gewinnung der Rohstoffe verursache Unmengen an Emissionen und massive Umweltschäden.
Aus all diesen Gründen soll 2026 eben noch einmal überprüft werden, ob die für 2035 gesteckten Ziele erreicht werden können. Sollte das nicht möglich sein, dann soll das Verbrenner- Verbot „ohne Tabus“ verschoben werden. Sollte das tatsächlich eintreten, werden Ideologie- Besessene und scheuklappenbewehrte Klimafanatiker einen Anfall bekommen.