In Deutschland gab es für die „Ampelregierung“ mit starker grüner Beteiligung von Anfang an nichts Wichtigeres, als die Energiewende voranzutreiben. Na ja; eingeleitet wurde sie schon vorher, unter Merkel. Es konnte jedenfalls nicht schnell genug gehen, die Atommeiler abzuschalten, Kohle und Öl zu verdammen und den Gasverbrauch Richtung Null zurückzufahren. Dann kam der Ukraine- Krieg und „aus Solidarität“ versuchte man, so schnell wie möglich bei Öl und Gas von Lieferungen aus Russland wegzukommen. Sehr bald mussten die grünen Träumer aber zur Kenntnis nehmen, dass es zumindest in nächster Zeit – und die wird noch relativ lange dauern – ohne Öl und Gas (oder einen anderen fossilen Brennstoff) nicht gehen wird. Also machten sich roter Kanzler und grüne Minister auf, Ersatz für die russischen Lieferungen aufzutreiben. Plötzlich spielte es keine Rolle, ob bei den potentiellen Lieferanten die vom Westen so betonten „Werte“ eine Rolle spielen oder nicht. Und auf die Abhängigkeit von Lieferanten kommt es auch nicht mehr drauf an und es spielt auch der Preis keine Rolle mehr. Muss ja eh alles der Verbraucher zahlen. Übrigens; die große Raffinerie in Schwedt/Oder hat eine ungewisse Zukunft vor sich, läuft aktuell weit weg von ausgelastet. Grund ist der Wegfall des russischen Öls. Aus dieser Raffinerie kommt aber im Normalfall ein großer Teil der Treibstoffe für Deutschland.

  Sonnen- und Windstrom sind doch nicht die allein seligmachenden Energiequellen, wenn die Wirtschaft nur so einigermaßen weiterlaufen soll und die Bürger weiterhin Licht, Heizung, Warmwasser usw. zur Verfügung haben sollen. Wenn die Regierung nur ein klein wenig vorausgedacht hätte, dann hätten sich nicht nur die Grünen die peinliche Blamage erspart, gegen den Widerstand von Teilen der Bevölkerung ein ganzes Dorf (Lützerath) wegreißen zu müssen, um die Braunkohle unter dem Dorf abbauen zu können. Dabei weiß jeder, dass Braunkohle die dreckigste Art ist, ein Kraftwerk zu betreiben.

  Das können sich die Grünen auf ihre Fahnen heften: Saubere Kraftwerke wegen Umwelt, Klima und CO2 dichtmachen, um dann als letzten Ausweg auf dreckige Braunkohle setzen zu müssen. Man trennte sich aus Naivität von sauberen Energieträgern, weil sie aus Russland kamen. Da es keinen bzw. zu wenig Ersatz gibt, muss jetzt notgedrungen dreckige Braunkohle herhalten, wird eine Kehrtwende gemacht.

  Und jetzt wäre interessant zu wissen, ob Österreich in eine ähnliche Situation kommen könnte. Die Voraussetzungen sind ja vergleichbar. Österreich hat allerdings keine eigene Kohle.

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