In der EU soll kein Stein auf dem anderen bleiben. Unter Bürgerrechten z. B. versteht man heute ganz was anderes als noch vor ein paar Jahren und auch Rede- und Meinungsfreiheit ist heute anders zu verstehen als noch vor ein paar Jahren und politische Korrektheit und „cancel culture“ hinterlassen auch Spuren. Es sollen aber auch die Ernährung und die Essgewohnheiten geändert werden. Dass man in unseren Breiten kein Schweinefleisch mehr essen soll, weiß man ja längst. Als Begründung muss teilweise noch die Gesundheit herhalten. Immer häufiger wird aber der wahre Grund genannt: Rücksicht und Toleranz gegenüber einer anderen Religion. Die vorgesehene Änderung unserer Essgewohnheiten geht aber auch in eine ganz andere Richtung; das begann schon vor ein paar Jahren. Da wurde man in Österreich beispielsweise vom ORF tagelang sozusagen eingestimmt auf einen TV- Beitrag über Insekten als Lebensmittel der Zukunft. In diesem Beitrag wurde dann auch erwähnt, dass etwa 2 Milliarden Menschen Insekten und anderes Getier essen; irgendwelche Würmer, Grillen, Heuschrecken etc. In dem damaligen Beitrag wurde auch ein Testessen, eine Verkostung, gezeigt und da dürfte ein Teilnehmer mit seinem Kommentar den Zensoren durchgerutscht sein; er sagte nämlich: „… Man muss sich halt überwinden, aber sie schmecken eigentlich lecker …“ Da hilft die ganze gespielte Begeisterung nichts. Das ist ein Widerspruch. Im TV- Beitrag wurde auch eine Fabrik von irgendwelchen essbaren Würmern in den Niederlanden gezeigt und da wurde auch darauf hingewiesen, dass diese Kleintiere wesentlich günstiger zu produzieren seien als z. B. Schweine- oder gar Rindfleisch und dass diese Tierchen wahre Eiweiß- und Proteinbomben seien. Und angeblich wurden damals von der EU einige Insektenarten als Lebensmittel zugelassen. Ein paar Jahre später, Anfang 2021, stimmten die EU- Staaten für eine Zulassung von getrockneten gelben Mehlwürmern als Lebensmittel. Diese Zulassung erfolgte klammheimlich, da gab es im Vorfeld keine Diskussionen. Und, auffällig: In Deutschland wurde nach der Zulassung gewarnt, dass das Verspeisen der Würmer „bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen führen“ könne. Die Mägen der Österreicher sind anscheinend robuster, denn in Österreich gab es diese Warnung nicht. Die Frage war dann auch, was denn eigentlich 2018 zugelassen wurde, als zwei österreichische Handelsketten begannen, Speisewürmer zu verkaufen. Mangels Nachfrage verschwanden diese Tiere schnell wieder aus den Regalen.

  Jetzt wurde von der EU- Kommission also die Hausgrille als Lebensmittel zugelassen. Viele Jahre gab es ja wegen befürchteter gesundheitlicher Risiken keine Zulassung als Lebensmittel. Die Grille ist, wenn es stimmt, nach Mehlwurm, irgend einem anderen Wurm und einer Heuschrecke das vierte als Lebensmittel zugelassene Insekt. Aber anscheinend erwachen die EU- Bürger langsam aus einem Dämmerzustand, denn es gibt Aufregung wegen der Zulassung. Die EU betont aber, alles sei „gesund“ und „streng wissenschaftlich geprüft“ und ab 24. Jänner darf die Grille verschiedenen Lebensmitteln beigemischt werden. Die Beimischung ist erlaubt in Teilfertigprodukten, Teigwaren und Backwaren. Die Liste jener Lebensmittel, denen Insektenmehr beigefügt werden darf, ist lang. Das heißt, ab diesem Zeitpunkt muss der Konsument selbst prüfen, ob in den von ihm gekauften Lebensmitteln ein gewisser Anteil an Insekten enthalten ist oder nicht. Diese Hinweise können eventuell unter der Bezeichnung „NF“ für Novel Food“ (neuartiges Lebensmittel) versteckt sein. Es ist übrigens interessant zu lesen, wie am 24. Mai 2016 am Deutschlandfunk Nova noch über „NF“ berichtet wurde. Unter der Überschrift: „Darum sind Lebensmittel aus Insekten nicht erlaubt“ wurde aufgelistet, was gegen den Verzehr dieser Viecher spricht. Wenn heute also behauptet wird, der Verzehr dieser Viecher ist „sicher“ und “ gesund“, dann müssen jetzt entweder völlig neue Züchtungen auf dem Markt sein oder die Menschen sind robuster geworden – oder es wird doch ein wenig gelogen. Zur Zulassung dieser „Neuartigen Lebensmittel“ fällt mir übrigens ein Zitat des vorigen EU- „Häuptlings“ Jean- Claude Juncker ein. Da hieß es: „Wir beschließen etwas, … weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, …“

  Warum brauchen wir in Europa eigentlich einfach und billig zu produzierende Insekten als Lebensmittel? Fürchtet das EU- Regime etwa, dass die herkömmliche Lebensmittelproduktion für die stark zunehmende (durch Zuwanderung) Bevölkerung nicht mehr ausreicht? Geht es darum, dass Insekten umweltschonender produziert werden können? Sollen etwa künftige Zuwanderer in Europa auch ihre kulinarischen Spezialitäten vorfinden? Unter dem Titel: „Guten Appetit! (Vielleicht schmeckt es) habe ich mich zu dem Thema schon einmal geäußert.

  P. S.: Ganz besonders aufpassen müssen in Hinkunft die Vegetarier. Wie zu lesen ist, dürfen künftig in sogenannte „Fleischanaloge“, also in fleischlosen Fleischersatz, bis zu 5 Prozent Grillenpulver beigemischt werden.

Werbung