Es gibt aktuell einige Nachrichten zum Ukraine- Krieg, die von besonderem Interesse sind. Die erste Nachricht besagt, dass sich die EU- Staaten darauf geeinigt haben, der Ukraine eine Million Schuss Artilleriemunition zu liefern; binnen der kommenden zwölf Monate. (Dazu eine Zwischenfrage: Hat Österreich als neutraler Staat dieser Waffenlieferung zugestimmt? Mir ist von einem österreichischen Veto nichts bekannt. Hat es tatsächlich zugestimmt, dann hat es die Neutralität endgültig über Bord geworfen. Das wäre aber ein Verfassungsbruch und da müsste es als Konsequenz Anklagen geben, meine ich). Einige EU- Staaten als Dauer- Waffenlieferanten jammerten aber in letzter Zeit schon über schrumpfende Reserven an Munition des eigenen Militärs. Ja, ist schon klar; es soll die Produktion hochgefahren werden. Da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten für die Lieferanten: Sehr bescheiden liefern, was aktuell die Produktion hergibt und nach Monaten, wenn die Produktion hochgefahren ist, kräftig liefern. Das heißt, in nächster Zeit die Ukraine hängen lassen. Weil sie (angeblich) eh schon Personalmangel an der Front hat. Oder sofort voll liefern in Richtung der zugesagten einen Million Schuss und dafür die Reserven des eigenen Militärs plündern.  Der estnische Verteidigungsminister sagte, nachdem sich die EU- Außen- und Verteidigungsminister über die Lieferung geeinigt hatten: „Wir haben einen politischen Konsens erzielt, eine Million Schuss Munition des Kalibers 155 in die Ukraine zu schicken … Es gibt noch viele, viele Details zu klären, aber … Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“.

  Zwei Milliarden Euro will die EU an Mitteln locker machen für eine Million Schuss Artilleriemunition. Geld aus der sogenannten Friedensfazilität. Das ist ein Finanzierungsinstrument, über welches die EU Waffen und Ausrüstung an die Ukraine liefert und die Ausbildung ukrainischer Soldaten in den EU- Staaten finanziert. Friedensfazilität; bei dieser Verwendung des Geldes? Das ist Orwell- Sprache; korrekt sollte es Kriegsfazilität heißen.

  Eine weitere Nachricht von besonderem Interesse zum Ukraine- Krieg kam von Großbritannien, über BBC. Die lautete: „Großbritannien plant, panzerbrechende Panzermunition, die abgereichertes Uran enthält, in die Ukraine zu schicken, sagte ein britischer Verteidigungsbeamter trotz der eindringlichen Warnungen Russlands, dass ein solcher Akt dem Einsatz einer schmutzigen Atombombe gleichkäme. In ihrer Antwort auf eine schriftliche Anfrage sagte die britische Verteidigungsministerin (Minister of State for Defence) Annabel Goldie, die Munition mit abgereicherten Uran werde Kiew zusammen mit einer Staffel Challenger 2- Panzer übergeben. „Solche Geschosse sind äußerst wirksam gegen moderne Panzer und gepanzerte Fahrzeuge“, so Goldie weiter.

  Russland ist erbost über die britischen Pläne, der Ukraine durchschlagkräftigere Munition mit abgereichertem Uran zu liefern. Von Putin war zu diesen Plänen zu hören: „Ich möchte anmerken, dass Russland gezwungen sein wird, entsprechend zu reagieren, wenn all dies passiert“ und der russische Verteidigungsminister Schoigu drohte: „Natürlich hat Russland eine Antwort parat“. Auch der russische Außenminister Lawrow kommentierte die Meldung und sagte: „Das habe ich nicht gehört, aber es würde mich nicht überraschen, denn sie haben bereits ihren moralischen Kompass verloren, wenn es darum geht, wie ihr Handeln die strategische Stabilität in der Welt untergräbt… Wenn das „stimmt, bedeutet das, dass sie bereit sind, nicht nur Risiken einzugehen, sondern auch das humanitäre Völkerrecht zu verletzen, wie sie es 1999 in Jugoslawien getan haben … Es würde mich nicht überraschen, wenn dies tatsächlich geschieht, aber es besteht kein Zweifel, dass es für sie schlecht ausgehen wird“.

  Munition mit abgereichertem Uran (Depleted Uranium), DU- Munition, wurde schon 1991 in Kuwait und Irak, 1999 in Jugoslawien und 2003 im Irak- Krieg (und in anderen Kriegen) von der NATO eingesetzt. Genau genommen setzt die NATO diese Munition seit den 70er- Jahren ein. Heute kann man dazu lesen (stern.de), dass abgereichertes Uran „nur etwa 60 Prozent so radioaktiv wie natürlich vorkommendes Uran“ sei … Ein „Spiegel“- Artikel vom Dezember 2003 lautet allerdings: „Uranmunition im Irak – Das strahlende Vermächtnis der Alliierten“. In dem Artikel wird über Untersuchungsergebnisse des UMRC an Schauplätzen des damaligen Irak- Krieges berichtet. Da heißt es beispielsweise, dass am Ort einer Panzerschlacht die radioaktive Strahlung das 20- fache des Normalwertes betragen habe. An einzelnen abgeschossenen Panzern stellten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben das 2.500- fache der natürlichen Radioaktivität fest. Im UMRC- Bericht von damals hieß es auch: „Eine lange Geschichte unerklärlicher Krankheiten und chronischer Gesundheitsprobleme wird im Allgemeinen mit der DU- Munition in Verbindung gebracht“. Der Ärzteverband IPPNW erklärte 2017, „die Gefahr, an Krebs zu erkranken, nehme bei DU- exponierten Personen „hoch signifikant“ zu“. Im „Spiegel“ gab es Anfang 2013 eine Reportage über „Die Kinder des Irak- Krieges: Wie schonungslos dürfen Fotos sein?“ Dort hieß es u. a.: „In Basra stürzten wir uns gleich wieder in die Arbeit. Ärzte, Einwohner, Betroffene, alle gaben sie „Uranium“ als Grund für die erhöhten Krebsfälle und die Mutationen an. Die einzigen, die das bestritten, waren Politiker“.

  Die westliche Allianz legt es mit allen Mitteln auf eine Ausweitung des Ukraine- Krieges an.

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