Jetzt wird die Geschichte über die Nord Stream- Sprengung endgültig lachhaft und peinlich zugleich. Jetzt, nach einem halben Jahr, tauchen plötzlich Satellitenbilder auf, die angeblich etwa zum fraglichen Zeitpunkt am Ort der Explosionen „mehrere russische Militärschiffe“ zeigen. Eines dieser Schiffe soll sogar ein Mini- U- Boot mit Greifarmen gehabt haben, zwei andere Schiffe wären mit Kränen ausgestattet gewesen, heißt es auf „t-online“. Und von diesen Satellitenbildern und diesen Details hat die aus Deutschland, Dänemark und Schweden bestehende Untersuchungskommission nichts gewusst? Aber jetzt soll, man möchte es kaum glauben, gemeinsam mit Russland ein jetzt erst entdeckter zylindrischer Gegenstand in unmittelbarer Nähe einer der Gasleitungen geborgen werden. Vor Ort untersucht wurde er schon und er soll nicht gefährlich sein. Ja, und man sollte nicht unerwähnt lassen, dass Seymour Hersh jetzt nachlegte und in einem neuen Bericht behauptet, dass es bei dem geheimnisvollen Treffen zwischen US- Präsident Biden und dem deutschen Kanzler Scholz auch um die Vertuschung der Hintergründe der Nord Stream- Sprengungen gegangen sei.
Aber der Reihe nach. Es war vor einem halben Jahr, ganz genau am 26. September 2022, als beide Gasleitungen von Nord Stream 1 und eine Leitung von Nord Stream 2 auf dem Grund der Ostsee in etwa 80 m Tiefe gesprengt wurden. Die Aufnahmen der riesigen Blase des ausströmenden Gases im Meer mit einem Durchmesser von etwa einem Kilometer gingen um die Welt. Als erste Reaktion des Westens auf diesen Sabotage- und Terrorakt hieß es reflexartig, Russland hätte seine eigenen Leitungen gesprengt. Damit es keine Möglichkeit mehr hat, sein Erdgas an Deutschland bzw. an EU- Staaten verkaufen zu können. Bald gab es Gerüchte, nach denen die USA als Täter vermutet wurden. Immerhin hatten US- Präsident Biden Anfang Februar 22, als ein paar Wochen vor Kriegsbeginn, versprochen bzw. gewarnt. Er drohte, im Fall einer russischen Invasion der Ukraine „wird es kein Nord Stream 2 mehr geben. Wir werden dem ein Ende setzen … Ich verspreche Ihnen, dass wir das schaffen werden“. Ähnliches war auch von der seit dem „Maidan- Putsch“ 2014 in der Ukraine bekannten US- Vize- Außenministerin Victoria Nuland („…Fuck the EU…“) und der US- Vizepräsidentin zu hören. Die damalige britische Premierministerin Liz Truss schrieb angeblich eine Minute nach der Sprengung eine SMS an den US- Außenmister Blinken mit dem Inhalt: „It´s done“ („Es ist erledigt“). Dann gab es Vermutungen, dass Polen und/ oder die Ukraine neben oder mit den USA die Täter sein könnten. Es waren sich jedenfalls alle darin einig, dass nur staatliche (militärische) Akteure und keine privaten Täter in Frage kämen. Alleine schon wegen des benötigten Equipments und des Sprengstoffs.
Dann begannen einige Staaten mit Ermittlungen; Russland als Eigentümer der Gasleitungen war davon aber ausgeschlossen. Von diesen Ermittlungen wurden bis jetzt keine Ergebnisse veröffentlicht. Zwischenzeitlich wurde auch berichtet, dass vor der Sprengung in Tatortnähe die NATO ein Seemanöver durchführte, bei dem auch der Umgang mit Unterwasserdrohnen trainiert wurde. Es war auch zu hören, dass Hubschrauber oder Flugzeuge ohne Kennung und mit ausgeschaltetem Transponder dort aktiv waren und zeitgleich ein unbekanntes Schiff (oder mehrere) dort operierte(n) – in einem der am besten überwachten Meere der Welt. Dann veröffentlichte der Investigativ- Journalist und Pulitzer- Preisträger Seymour Hersh seinen Bericht, wonach die USA die Sprengung verursacht oder veranlasst hätten. Wütender Protest der USA war die Antwort; die CIA verwehrten sich gegen solche Verdächtigungen.
Als nächsten Schritt in dieser unendlichen Geschichte brachte die New York Times einen Artikel, dass eine mysteriöse „pro- ukrainische Gruppe“ für den Anschlag verantwortlich sei. Die hätte das mit einer kleinen 15-Meter- Yacht und insgesamt 6 Personen, darunter eine Ärztin, durchgezogen. Quasi als Nachweis des Wahrheitsgehalts dieser Räubersgeschichte wurden einige gut gefälschte Pässe gefunden. Es ist wirklich unglaublich, was von vermeintlichen Tätern nicht alles zu finden ist. Und jetzt eben der aktuell letzte Schritt; siehe oben. Ja, es ist schon interessant, was so nach und nach geboten wird.