Die Rufe werden immer lauter: Mehr Windräder braucht das Land! Viel mehr Windräder. Zur Stromerzeugung, damit man die Kohlekraftwerke abstellen kann; zur Schonung der Umwelt. Dass dann auch der Wind ausreichend bläst und die Windräder bzw. die Generatoren antreibt, nach Möglichkeit Tag und Nacht, setzt man als Optimist voraus. Es ist ja wirklich boshaft, wenn bezüglich Wind- und Sonnenenergie jemand fragt: „Und was ist, wenn es bei stockfinsterer Nacht auch noch windstill ist?“
Diese herbeigesehnten Windräder verursachen einen die Gesundheit schädigenden Lärm. Den tieffrequenten Infraschall, der unterhalb der menschlichen Hörschwelle liegt. Das ist ja bekannt, wird aber ungern erwähnt. Weil die meisten Windräder meist weit genug von menschlichen Ansiedlungen entfernt sind, aber nicht immer. Vor ein paar Jahren gab es in so einem Fall in Frankreich ein richtungsweisendes Urteil („Windturbinensyndrom“). Vom Gericht wurde anerkannt, dass der Infraschall eines Windkraftwerkes die Kläger krank machte. Dass durch Windkraftwerke Vögel „geschreddert“ werden und Insekten umkommen, ist auch bekannt. Und erst vor ein paar Monaten war bei „DWN“ zu lesen: „Alarmierende Studien: Windräder können Klimawandel verstärken und Dürren auslösen“. Es wird aber sicher auch Studien geben, die genau das Gegenteil behaupten.Und dass Produktion und Montage dieser Geräte alles andere als umweltfreundlich ist, wird wohl niemand in Frage stellen oder bestreiten. Vereinzelt ist auch zu erfahren, dass Windräder zu brennen beginnen oder dass Rotorblätter brechen und wegfliegen oder dass sie gar einknicken. Aber mit autos gibt es auch jede Menge Unfälle und kein Mensch denkt daran, sie nicht mehr zu benutzen. Naja; ein paar vielleicht schon.
Also; die Dinge produzieren Strom, der immer notwendiger gebraucht wird. Zumindest in nächster Zeit. Aber die Dinger haben, wie man sieht, auch ihre Schattenseiten. Unerwünschte Nebenwirkungen sozusagen. Und zu den schon erwähnten kommt noch eine unerwünschte Nebenwirkung dazu. Ganz neu ist die ja nicht, aber man will sie halt nicht hören. Weil sie nicht zur grünen Umweltideologie passt. Bloomberg schrieb schon Anfang Februar 2020 über dieses Problem – und es ist ein Problem – unter dem Titel: „Wind Turbine Blades Can´t Be Recycled, So They´re Piling Up in Landfills“ (Windturbinenblätter können nicht recycelt werden und stapeln sich daher in Mülldeponien“). Der Bloomberg- Artikel beginnt mit: „Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, wie mit den Zehntausenden von Rotorblättern umzugehen ist, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben“. In den USA werden sie laut Bloomberg ganz einfach vergraben, weil eine Wiederverwertung nicht möglich ist. Deshalb schrieb der „Focus“ ein paar Tage nach dem Bloomberg- Artikel: „Tausende Windräder jährlich landen auf Sondermüll“ und eine Twitter- Userin fragte dazu: „… Werden in Deutschland die Rotorblätter auch still und heimlich irgendwo verbuddelt?“ Und eine andere Userin meinte sarkastisch: „was ein Glück, dass Strohhalme verboten sind … wo kommen wir denn auch hin, wenn irgendwer die Möglichkeit hätte, die Umwelt zu verschmutzen … also irgendwer, außer Konzerne und deren Staaten“.
Ja, Recycling geht nicht. Weil die Rotorblätter aus Verbundwerkstoffen bestehen, aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und mit einer Füllung aus Kunststoffschaum oder Balsaholz. Wegen des Gewichtes. Dieses Balsaholz, sehr leichtes Holz, kommt aus der südlichen Hemisphäre und für Balsaholz- Plantagen wird Regenwald gerodet. Und in einem großen Rotorblatt stecken etwa 50 Bäume. Ob das unsere fanatischen Umweltschützer alles wissen? Und man erfährt auch, dass man für ein abgeschaltetes Atomkraftwerk etwa 1.250 – je nach Größe – neue Windräder braucht. Und so wie ein AKW ohne Kühlwasser nicht funktioniert, so funktioniert ein Windrad ohne Wind nicht. Wasser ist aber verlässlicher als Wind.
Aber zurück zu den GFK- Verbundwerkstoffen. Diese dürfen, wie zu lesen ist, in Deutschland nicht auf einer Deponie landen; anderswo wahrscheinlich auch nicht. Sie können aber auch nicht wiederverarbeitet werden und auch eine Verbrennung ist mehr als problematisch und wird auch niemand machen. Was also tun mit dem Zeugs? Auf die Deponie darf es nicht. Verbrennen geht nicht; zu schädlich. Verrotten tut es nicht. Aber das Zeug wird irgendwo im Ausland produziert, mit weiten Transportwegen, weil man es braucht. Obwohl man bei der Produktion schon um die Probleme weiß, die es verursachen wird.
Unterm Strich muss man sich fragen,ob die Windräder mehr Strom oder mehr Umweltprobleme produzieren. Mit diesen Anlagen wird die Umweltideologie auf eine sehr harte Probe gestellt. Umwelt retten mit „grünem“ Strom und mit der vermeintlichen Umweltrettung aber große Umweltprobleme schaffen. Probleme, die mit verschweigen und Lügen nicht gelöst werden. Und Verfahren zur Lösung des Rotorblätter- Problems befinden sich noch in der Forschungsphase. Und somit ist die Frage, was jetzt mit ausgedienten Rotorblättern passiert, weiterhin nicht beantwortet. Vielleicht sind wir jetzt wieder am Anfang, wo von Vergraben die Rede war.
Pingback: Kein Allheilmittel | meinemeinungmeineseite