Die ganze Welt spricht darüber, dass in der Ukraine ein mörderischer Stellvertreter- Krieg stattfindet; die USA und der Rest des Westens gegen Russland. Ausgetragen (noch) auf ukrainischem Boden und großteils mit ukrainischen Soldaten. Und ja; man spricht zwar nicht gerne darüber, aber auf der ukrainischen Seite auch mit tausenden Söldnern nicht nur aus dem Westen, sondern aus aller Herren Länder. Wobei die meisten Söldner schon insgesamt aus EU- Staaten kommen. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die westliche Allianz, allen voran die USA, die Ukraine „aus Solidarität“ mit Waffen ohne Ende beliefert und ukrainische Soldaten in westlichen Ländern wie den USA, Großbritannien, Deutschland, Polen etc. ausbildet. Weil Russland diesen Krieg nicht gewinnen darf. Aber westliche Waffen können trotzdem keine ukrainischen Soldaten ersetzen und die ukrainischen Soldaten sind in der Zahl beschränkt, nicht unendlich verfügbar.
Das also ist der weltweit bekannte Stellvertreter- Krieg in der Ukraine, der mittlerweile länger als ein Jahr dauert. Ein zweiter, ein eher unbekannter Stellvertreter- Krieg ist vor ein paar Wochen in Afrika ausgebrochen, im Sudan. Dass dort Kriegszustand herrscht, so was wie ein Putsch abläuft, ist ja bekannt. Fast nicht bekannt ist hingegen, dass es sich eben auch um einen Stellvertreter- Krieg handelt und auch die Hintergründe sind eher unbekannt. Die Kämpfe sind ausgebrochen zwischen zwei Generälen. Der eine ist Armee- und Regierungschef, der andere sein Stellvertreter. So etwas ist ja in Afrika nicht unüblich und weiter auch nicht interessant. Interessanter hingegen ist, dass der Sudan bis Ende 2020 von den USA als staatlicher Terror- Unterstützer geführt wurde und dadurch international ziemlich isoliert war. Und interessant ist auch, dass Russland mit dem Sudan über die Genehmigung zur Errichtung einer Marinebasis am Roten Meer verhandelte. Diese Tatsache störte wiederum die USA und die NATO ungemein. Einen russischen Marinestützpunkt am roten Meer, einem der weltweit wichtigsten Seewege, möchten sie auf gar keinen Fall. Die USA wurden dann auch aktiv. Im August 2022 wurde nach 25 Jahren eine US- Botschaft wiedereröffnet. Schon nach einem Monat im Dienst warnte der US- Botschafter den Sudan davor, einen russischen Marinestützpunkt zu bewilligen. Der Druck der USA auf den Sudan bezüglich der Marinebasis nahm zu, der Botschafter sagte: „Wenn die sudanesische Regierung beschließt, mit der Errichtung dieser Fazilität fortzufahren oder sie neu zu verhandeln, wird dies den Interessen des Sudan schaden … Alle Länder haben das souveräne Recht zu entscheiden, mit welchen anderen Ländern sie eine Partnerschaft eingehen wollen, aber diese Entscheidungen haben natürlich Konsequenzen“.
Anfang März 2023 kam dann die US- Vize- Außenministerin Victoria Nuland („Fuck the EU …“) in den Sudan, um „über Demokratie zu diskutieren“. Einen Monat später, am 8. April, begann der bewaffnete Konflikt zwischen der sudanesischen Armee unter General Burhan und der sogenannten paramilitärischen Gruppe RSF unter General Dagalo und am 22. April begannen die USA und andere Staaten, ihre Bürger aus dem Sudan zu evakuieren. General Burhan pflegt enge Beziehungen zu Ägypten, einem engen Verbündeten der USA. Der Kommandeur der RSF, General Dagalo, ist eher ein Verbündeter Russlands und befürwortet auch die russische Marinebasis. Es wird auch berichtet, dass General Dagalo von der russischen Militärgruppe Wagner unterstützt wird. Weiters wird berichtet, dass der Sudan um eine Aufnahme in die BRICS- Gruppe angesucht hat. Darüber soll im Juni beim BRICS- Gipfel in Südafrika entschieden werden. Dass dies gegen die Interessen der USA ist, ist keine Frage.
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Der damalige US- Präsident und Friedensnobelpreisträger Barack Obama sagte einmal: Wir müssen Gewalt anwenden, wenn Länder nicht das machen, was wir wollen“.