Bei den Sanktionen gegen Russland soll von Anfang an der gut- und allesgläubigen Bevölkerung von den Regierungen eingeredet werden, dass diese erstens unumgänglich, also „alternativlos“ seien, zweitens dass sie gezielt wirken, und zwar nur gegen Russland und drittens, dass sie von fast allen Staaten mitgetragen werden. Tatsache ist, dass nichts von alledem stimmt. Mitgetragen werden sie von etwa 35 oder 40 Staaten, dazu gehören alle EU- Staaten. Auch die Schweiz ist dabei; die wurde von der EU so lange unter Druck gesetzt, bis sie sich den Sanktionen anschloss und somit die Neutralität gebrochen hat. Dort wird aber eine Volksabstimmung angestrebt, um aus den Sanktionen wieder auszusteigen. Neben Europa und dem nordamerikanischen Kontinent beteiligt sich fast niemand an den Sanktionen. Politiker wie z. B. die deutsche Außenministerin Baerbock, der deutsche Kanzler Scholz, der österreichische Außenminister Schallenberg u. a. versuchen zwar, Politiker weltweit mit Versprechen zu ködern oder unter Druck zu setzen, die Sanktionen mitzutragen. Sie sind bei ihren Bestrebungen aber nicht nur erfolglos, sondern machen sich meist auch noch lächerlich. Dass die Sanktionen nur Russland schädigen, ist längst auch als Wunschvorstellung westlicher Politiker enttarnt worden; die europäischen Staaten sind von den eigenen Sanktionen ziemlich stark betroffen und Deutschland wird längerfristig am meisten geschädigt werden. Und ohne Sanktionen würde die eigene Wirtschaft nicht Schaden nehmen und der globale Süden zeigt vor, dass es ohne Sanktionen besser läuft.
Es trauen sich mittlerweile auch europäische Politiker sagen, dass die Sanktionen kontraproduktiv sind. Der ehemalige Französische Premierminister beispielsweise sagte bei einer Anhörung in der französischen Nationalversammlung, dass die von den USA und der EU verhängten Sanktionen „zu großer Empörung in der internationalen Staatengemeinschaft“ führten. Er sagte auch, mit Bezugnahme auf die gegen Russland verhängten Sanktionen, dass die immer von den gleichen Staaten, nämlich den USA und der EU, verhängt werden. (Er sagte aber nicht, dass der Großteil dieser Sanktionen nicht von der UNO „abgesegnet“ und somit eigentlich völkerrechtswidrig sind). Diese Politik der Strafmaßnahmen hat Ablehnung gegenüber dem Westen gefördert und es müsse damit aufgehört werden, den Rest der Welt ständig zu „belehren“. (Das bekam die deutsche Außenministerin Baerbock bei ihrem China- Besuch auch sehr deutlich zu hören.) Es sei auch bedenklich, dass die USA international den Dollar als Waffe einsetze, dabei auch ihre Verbündeten schädige. Die USA wie die EU müssten allerdings auch längst festgestellt haben, dass die von ihnen verhängten Sanktionen häufig nicht die erhoffte politische Wirkung erzielen, sondern nur die Bevölkerung treffen. Das erzeugt Widerstand gegen die Sanktionierer und fördert kreative Umgehung der Sanktionen. Und wie man aktuell sieht, wenden sich weltweit immer mehr Staaten vom US- Dollar ab, benutzen die eigenen Währungen als Verrechnungseinheit im Handel. Selbst die Saudis als bisher treue Verbündete der USA haben mittlerweile Abkommen mit mehreren Staaten geschlossen, Ölgeschäfte nicht mehr auf Basis des „Petro- Dollars“ abzuschließen, sondern z. B. mit chinesischen Yuan.
Und dass es keine Garantie auf die erhoffte Wirkung von Sanktionen gibt, zeigen Länder wie Nordkorea, Venezuela, der Iran, Syrien, Libyen. Dort sind Sanktionen teils schon Jahrzehnte verhängt. Diese Staaten haben gelernt, damit zu leben und haben sich nicht brechen lassen, sich den Forderungen der USA nicht gebeugt. Und jetzt zeigt sich gerade bei den Russland- Sanktionen, dass die EU einen hohen Preis für die verhängten Sanktionen bezahlen muss; über die dadurch verursachten Preissteigerungen und die Inflation.
Es wird übrigens nicht darüber berichtet, wie sich die Russland- Sanktionen auf die USA auswirken. In der EU wird jedenfalls gerade das 11. Maßnahmenpaket gegen Russland geschnürt.