Bevor Donald Trump US- Präsident wurde bzw. bevor er damals den Wahlkampf begann, war zumindest außerhalb der USA sein Name den meisten Menschen nicht bekannt. Das änderte sich dann aber schlagartig; zumindest in einigen EU- Staaten. Wobei die EU ja eigentlich zu akzeptieren hätte, wer in den USA Präsident wird. Alles andere würde ja schon in Richtung Wahlbeeinflussung gehen oder diese Grenze sogar überschreiten und das wäre doch eine Straftat; oder etwa nicht? Aber was wurde in der EU trotzdem schon während des Wahlkampfes gegen Trump gehetzt. Etwa, weil er rechter Republikaner war und kein linker Demokrat wie Präsident Obama. Und dann wurde er tatsächlich US- Präsident. Und während er in den USA Zustimmungswerte hatte, von denen in der EU Regierungschefs oder Präsidenten nur träumen können, wurde er in der EU von Leuten mit Schaum vor dem Mund schlechtgeredet. Sein Slogan war (und ist immer noch): „Make America Great Again“, weil er ja US- Präsident war und nicht EU- Chef. Er setzte sich für sein Land ein und vielleicht war das der Grund oder einer der Gründe, warum er von den EU- Politikern und den Medien attackiert wurde. Sich für sein Land einsetzen, das macht ja in der EU fast kein Politiker. Trump war auch einer der ganz wenigen US- Präsidenten, der keinen neuen Krieg begann. Er wollte auch den Afghanistan- Krieg beenden, aber das schaffte er nicht mehr. Er war aber schon während seiner Präsidentschaft mit Attacken im eigenen Land konfrontiert. Mit der Affäre rund um die Pornodarstellerin „Stormy Daniels“ beispielsweise. Wobei es da um Schweigegeldzahlungen vor der Präsidentschaftswahl ging. Oder um den Vorwurf dubioser Verbindungen zu Russland.

  Als dann der Wahlkampf um seine Wiederwahl begann, erhöhten seine Gegner die Schlagzahl, wurden die Attacken gegen Trump intensiver. Letztendlich wurde Joe Biden als neuer Präsident vereidigt und Trump behauptete, ihm sei der Wahlsieg gestohlen worden. (Die EU- Politiker mussten dann feststellen, dass die EU- Staaten auch unter einem Präsident Biden Vasallen der USA waren). Auf diversen Webseiten waren auch viele US- Unterlagen (sofern sie echt waren) mit Anzahl der Stimmberechtigten und Anzahl der abgegebenen Stimmen und ähnliche Sachen zu finden. Es waren auch unglaubliche Geschichten zu Briefwahlstimmen und über die Wahlcomputer im Umlauf. Also alles in allem gab es da Vieles, was Zweifel an Bidens Wahlsieg hervorrufen konnte. Es gab dann den Vorwurf der versuchten Wahlmanipulation in Georgia gegen Trump. Dann wurde aufgedeckt, dass er geheime Regierungsdokumente vor dem Auszug aus dem Weißen Haus in seinen Golfklub Mar- a- Lago mitgenommen hatte; der Medienrummel war gewaltig. Das brachte ihm auch eine Anklage ein. Als aufgedeckt wurde, dass der amtierende Präsident Biden geheime Regierungsdokumente aus seiner Zeit als Vizepräsident unter Präsident Obama mitgenommen und immer noch in seiner Garage gelagert hatte, wurde zwar kurz darüber berichtet, aber das war´s. Von einer Anklage war nie was zu hören.

  Das meiste mediale Getöse verursachte aber der „Sturm auf das Kapitol“ Anfang Jänner 21. Da wird Trump ja der Vorwurf gemacht, er hätte dazu angestiftet, und deswegen ist er auch angeklagt. Bei diesem Sturm gab es mehrere Tote und viele Verletzte. Andererseits gab es dazu auch Videos zu sehen, die den Eindruck erweckten, es gebe im Zuge von Führungen durch das Kapitol einen Massenansturm. Die Kapitol- Geschichte beinhaltet jetzt auch den Anklagepunkt der Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten. Das ist eine historische Anklage, die es so noch nie gab. Trump wurde auch wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht gestellt und verurteilt; ein neuer Prozess ist für Jänner 24 angekündigt.

  Nur; mit allergrößter Wahrscheinlichkeit wird Trump trotz aller Anklagen als Kandidat der Republikaner in den Präsidentschaftswahlkampf ziehen und seine Anhänger werden eher mehr als weniger. Das mag man verstehen oder auch nicht. Und es gibt kein US- Gesetz, welches ihm die Kandidatur oder gar die Präsidentschaft als rechtskräftig Verurteiltem verbieten würde. Im Gegenteil; als Präsident könnte er sich selbst begnadigen. Bleibt nur die Frage offen:  Wen hat Trump dermaßen verärgert, dass er mit solcher Intensität verfolgt wird? Bei Hillary Clinton wurde die Sache mit geheimen dienstlichen Mails auf ihrem privaten Mail- Account schnell und ohne Folgen vergessen. Bei ihrem Mann, Ex- Präsident Bill Clinton, wurde kaum erwähnt, dass er ein persönlicher Freund des verurteilten und „verselbstmordeten“ Sexualstraftäters Jeffrey Epstein war, der auch gerne zu Gast auf dessen Insel war. von der Stiftung der Clintons in Zusammenhang mit Haiti war auch kaum was zu hören. Dass Präsident Obama in seiner Amtszeit die Staatsverschuldung der USA verdoppelte, von etwa 10 Billionen Dollar auf etwa 20 Billionen, war auch nie ein großes Thema, genau so wenig wie die Ausweitung der Kriege unter ihm. Und bei Präsident Biden sind die Medien, das FBI und die Justiz seht tolerant ihm gegenüber, was seine eigenen Geschäfte aus der Zeit als Vizepräsident betrifft und was die Geschichten seines Sohnes Hunter betreffen.

  Bei Trump kann man nur mutmaßen, dass er das Militär und die US- Waffenindustrie extrem verärgerte, weil er den Afghanistan- Krieg beenden wollte; weil er erklärte, dass er als Präsident den Ukraine- Krieg binnen 24 Stunden stoppen würde und weil er andere US- Kriege verurteilte.