Frankreich hat ein Problem und dieses Problem heißt Afrika. Frankreich hatte in Afrika von der Mittelmeerküste abwärts bis weit südlich der Sahara viele Kolonien, die großteils in den 60er Jahren, also vor etwa 60 Jahren, in die „Unabhängigkeit“ entlassen wurden. Ja, es stimmt. Aus den Kolonien wurden unabhängige Staaten. Es war aber eine Schein- Unabhängigkeit. Frankreich verkraftete es nicht, diese Staaten in eine echte Unabhängigkeit zu entlassen und Frankreich tat es auch nicht. Zu groß wäre der wirtschaftliche Verlust für die „Grande Nation“ gewesen. Also wurden von der französischen Regierung treu ergebene Herrscher- Schauspieler installiert, um den Schein von Selbständigkeit zu wahren. Die ließen ihr Land von Frankreich weiterhin ausbeuten. Im Gegenzug wurden sie von Frankreich großzügig beschenkt und sie konnten beinahe ohne Einschränkung tun und lassen, was sie wollten – solange für Frankreich genug abfiel. Der Extremfall unter diesen afrikanischen Herrschern auf der französischen Gehaltsliste war der berüchtigte „Kaiser“ Bokassa der französischen Ex- Kolonie Zentralafrika. Dieser Mann ließ sich nach dem Vorbild Napoleons zum Kaiser krönen und wähnte sich als neuer Napoleon.

  Die Ex- Kolonien wurden schon vor ihrer Entlassung in die Unabhängigkeit, nach dem 2. Weltkrieg, von Frankreich aber mit dem „Franc des Colonies francaises d´Africa“, dem CFA- Franc, „beglückt“. Frankreich bestimmte den Wechselkurs dieser Kunstwährung und Frankreich schreckte auch nicht vor wirtschaftlichen Repressalien und militärischem Druck zurück, die Ex- Kolonien zur Beibehaltung des CFA- Franc und zur Deponierung ihrer Währungsreserven in Frankreich zu „überreden“. Frankreich sorgte aber auch dafür, dass Waren aus den Ex- Kolonien, wie Erdöl, Erdgas, Uran, Gold, Kupfer, Seltene Erden usw. weiterhin nach Frankreich, aber auch in andere westliche Länder, gingen. Als jedoch Libyens Herrscher Gaddafi von der NATO inklusive Frankreich gestürzt und ermordet und das Land zerbombt wurde, gelangten die riesigen Waffenarsenale Libyens auch in die Hände von politischen und religiösen Terrorgruppen, mit denen die Herrscher- Schauspieler nicht mehr fertig wurden. Die Folge waren ein Erstarken dieser Terrorgruppen und zunehmende Kämpfe der Regierungstruppen gegen diese.Und wegen Erfolglosigkeit der Regierungstruppen wie auch der stationierten französischen Truppen und der EU- „Ausbildungsmissionen“ kam es zu Putschen, es wurden die französischen Truppen des Landes verwiesen, es wurde anderen ausländischen Truppen wie z. B. der deutschen Bundeswehr das Leben schwer gemacht. Und statt der erfolglosen EU- Truppen holten sich diese Länder die russischen Wagner- Söldner zur Unterstützung und zur Lösung ihrer militärischen Probleme ins Land.

  Jetzt dämmert es der EU, dass der afrikanische Kontinent für die EU wahrscheinlich verloren ist. China hat sich dort in vielen Staaten in die Wirtschaft eingekauft, baut die Infrastruktur auf und belehrt niemanden über westliche Werte und Demokratie und akzeptiert deren Lebensweise. Russland unterstützt diese Länder militärisch, liefert Getreide und an die ärmsten Länder des Kontinents sogar kostenlos – und China wie auch Russland sind BRICS- Staaten. Auch Südafrika gehört zur BRICS- Gruppe und ab Anfang 2024 wird diese Gruppe mit den afrikanischen Ländern Ägypten und Äthiopien erweitert, neben den anderen vier Erweiterungsstaaten. Der gesamte afrikanische „Putsch- Gürtel“ quer über den Kontinent von Guinea in Westafrika bis zum Sudan im Osten ist mittlerweile antiwestlich eingestellt. Die Ströme illegaler Migranten aus diesen und anderen afrikanischen Ländern zieht es aber weiterhin in die EU und diese ist nicht in der Lage, dieses Problem einzudämmen oder zu lösen. Und Frankreich ist vom Problem der Migration aus Afrika, aber auch von wirtschaftlichen Problemen wegen der Putsch- Staaten, besonders betroffen. Das betrifft z. B. die Uranlieferungen aus Niger.