Es ist schon lange zu beobachten, dass Polen, ein direkter Nachbar der Ukraine und „selbstverständlich“ NATO- Mitglied, mit auffälligem Eifer bei der Unterstützung der Ukraine ganz vorne dabei ist. Polen hat auch die ersten Kampfflugzeuge, russische bzw. sowjetische MIG 29, an die Ukraine geliefert. Irgendwie schaut es danach aus, dass die schlauen Polen mit den Waffenlieferungen an die Ukraine ihre komplette militärische Ausrüstung auf Kosten der EU (der anderen Mitgliedsstaaten) gegen neue, moderne Ausrüstung auswechseln wollen.

  Bei den „Freiwilligen- Brigaden“ in der Ukraine, also bei den Söldnern, sind auch auffällig viele Polen dabei, wie man vereinzelt (darüber gibt es nicht allzu viele Informationen) lesen kann. Und von Polen wurde auch erstmals laut über den Einsatz von NATO- Truppen bzw. polnischen Truppen in der Ukraine nachgedacht. Davor warnte aber nicht nur der ungarische Ministerpräsident Orban, sondern auch ein demokratischer US- Politiker auf Twitter. Er warnte davor und meinte, dass jene „westlichen Länder“ besser beraten wären, „noch einmal darüber nachzudenken, bevor sie so etwas tun …“ Seiner Meinung nach sei zu befürchten, dass Russland alle Länder angreift, die Truppen in der Ukraine einsetzen oder dass Russland in so einem Fall sogar zu Atomwaffen greifen könnte. Vor dem US- Politiker sprach schon Viktor Orban davon, dass der Westen kurz davor stünde, Gespräche über die Entsendung von Truppen in die Ukraine aufzunehmen. Mitte Februar verglich Orban die europäischen Länder mit „Schlafwandlern auf dem Dach“, die ständig am Rande eines Krieges mit Russland balancieren. Ganz besonders warnte er davor, dass aus der Unterstützung von Zelenskyj plötzlich die Entsendung von „Friedenstruppen“ werden könnte.

  Erst vor ein paar Tagen meldete sich der ungarische Ministerpräsident in einem Interview wieder zu Wort. Er warnte davor, dass es konkrete Pläne der NATO gibt, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden. Das würde, so Orban, einen dritten Weltkrieg immer wahrscheinlicher machen. Es gibt auch einige NATO- Mitglieder, die eine sogenannte „Friedenstruppe“ in die Ukraine schicken wollen. Da halten aber andere dagegen und meinen, das käme einem Kriegseintritt des Westens gleich. Polen war ja auch schon drauf und dran,  Truppen in die Ukraine zu schicken. Dazu hieß es von den USA: Wir haben nichts dagegen, aber das ist eure Angelegenheit. Ihr braucht aber auf keine Unterstützung zu hoffen. „Wenn ihr Krieg mit Russland führen wollt, ist uns das recht. Aber es ist euer Problem und es werden auch keine NATO- Truppen zu Hilfe eilen“. Damit war das Thema polnische Truppen vorläufig erledigt. Nicht erledigt ist aber das Thema „Friedenstruppen“. Das zeugt davon, dass es für die Ukraine nicht besonders gut läuft. Ein kriegsentscheidender Erfolg wird der Ukraine anscheinend nicht mehr zugetraut, auch nicht mit ein paar hundert NATO- Panzern und Kampffliegern, und deswegen werden „Friedenstruppen“ ins Spiel gebracht.

  Auf diese Überlegungen hat Russland schon reagiert und jeden Staat, der Truppen in die Ukraine schickt, zum legitimen Ziel erklärt. Sobald NATO- oder EU- Truppen (ist mehr oder weniger dasselbe) in der Ukraine auftauchen, sieht sich Russland in  einen Krieg mit dem kompletten Westen verwickelt, bei dem es um die Existenz Russlands geht. Und für diesen Fall hat Russland klar gemacht, dass dann  Atomwaffen zum Einsatz kommen könnten. Vorerst taktische Atomwaffen auf ukrainischem Gebiet. Aber selbst das ist im Westen anscheinend schon eingeplant. Wie sonst hätte die deutsche Außenministerin Baerbock schon vor knapp einem Jahr sagen können, dass ein Atomkrieg „nicht komplett auszuschließen“ sei.

  Übrigens; vom 12. bis 23. Juni läuft das NATO- Manöver „Air Defender 2023“ über die Bühne. Beteiligt sein werden etwa 220 Militärflugzeuge und etwa 10.000 Soldaten aus mehr als 20 NATO- Staaten. Da wird die Nervosität an der ukrainischen Front steigen.