Eines vorab: Es ist für einen Außenstehenden, für einen Medienkonsumenten, nicht oder kaum möglich auseinanderzuhalten, was im Krieg Israels gegen die Hamas- Terroristen die Wahrheit ist und was nicht. Es ist nicht möglich zu unterscheiden zwischen Wahrheit, Halbwahrheiten, „alternativen“ Wahrheiten, Propagandalügen, Propaganda und Lügen aus den verschiedensten Gründen. Es ist auch nicht möglich zu erfahren, was der Plan Israels bezüglich Gazastreifen ist. Eines ist allerdings sicher: Mit dem Terrorüberfall der Hamas- Kämpfer auf Israel bzw. mit dem Krieg gegen die Hamas als Antwort Israels auf den Terrorüberfall wurden weltweit Reaktionen ausgelöst, mit denen Israel ziemlich sicher nicht gerechnet hat. Plötzlich gab es in Städten rund um den Globus Sympathiekundgebungen für die Palästinenser im Gazastreifen; großteils von Moslems organisiert und auch mit Moslems als Teilnehmern. Damit wurde aber nicht automatisch der Hamas- Überfall gutgeheißen oder sogar verherrlicht, obwohl das auch vorkam. Damit mag gerechnet worden sein und sie wurden als antisemitisch oder zumindest als anti- israelisch abgetan. Der Westen wurde aber trotzdem von Vertretern Israels aufgefordert, seine Migrationsregeln zu überdenken und nicht mehr jedem muslimischen Migranten Asyl zu gewähren, sondern sie auch abzuweisen.
Bei den Demonstrationen bot sich plötzlich aber ein ganz anders Bild. Plötzlich gingen im Westen nicht nur muslimische Migranten auf die Straße, sondern auch nicht- muslimische Einheimische vornehmlich aus dem linken Lager. Die Einstufung als Rechtsextreme und Neonazis unter den Demonstranten zog nicht mehr. Migranten und Einheimische gingen gemeinsam auf die Straße, um zum Teil für die Palästinenser Feuerpausen zu fordern zur Ermöglichung humanitärer Hilfe, und zum Teil gegen die brutale Vorgangsweise der israelischen Armee. Es gibt ja mittlerweile unzählige Todesopfer unter der palästinensischen Zivilbevölkerung, obwohl in letzter Zeit keine neuen, aktualisierten Zahlen veröffentlicht wurden. Es gibt aber auch, wie vereinzelt berichtet wurde und wird, in Israel Demos gegen die Vorgangsweise der Armee, gegen die Regierung, gegen Premierminister Netanjahu. Auch in anderen Ländern demonstrieren Israelis und Juden gegen die Vorgangsweise im Gazastreifen.
All diese Demos sind nicht nur, aber auch zurückzuführen auf eine größer werdende Zahl von Berichten und Videos vom 7. Oktober. Von jenem Tag, als die Hamas- Terroristen Israel überfielen. Diese Berichte und Videos nähren Zweifel, ob die offizielle Berichterstattung darüber der Wahrheit entspricht oder ob etwa die israelische Regierung und das israelische Militär mitschuldig ist an der Anzahl von etwa 1.400 oder doch „nur“ etwa 1.200 Toten. Über dieses Thema berichten im Besonderen israelische Zeitungen und Webseiten. Und es scheint, als würde nach und nach zumindest ein Teil der Wahrheit ans Licht kommen. Es wird immer deutlicher, dass ein großer Teil der Opfer des Überfalls, die der Hamas zugeschrieben wurden, auf das Konto der israelischen Armee gehen könnte. Die ersten Berichte und Videos tauchten schon ein paar Tage nach dem Überfall auf. Sie wurden aber, zumindest im Westen, von den sogenannten Leitmedien ignoriert und totgeschwiegen. Weil es zu ungeheuerlich war, was da mehr oder weniger behauptet und belegt wurde.
In diesen Berichten wird immer auf Videos von israelischen Kampfhubschraubern eingegangen, weil die als Erste, etwa eine Stunde nach Beginn der Attacke, in das Geschehen eingriffen. Da wurde vor ein paar Tagen ein Artikel veröffentlicht samt Video, und der Titel des Artikels lautete: „„Shoot at everything“: How Israeli pilots killed their own civilians“. („“Auf alles schießen“: Wie israelische Piloten ihre eigenen Zivilisten töteten“). Weil es schwierig war, zwischen palästinensischen Terroristen und israelischen Zivilisten zu unterscheiden. Die Piloten entschieden aber trotzdem, das Feuer mit schweren Bordwaffen zu eröffnen. Die Größenordnung kann man erahnen, wenn man liest: „Achtundzwanzig Kampfhubschrauber haben im Laufe des Tages die gesamte Munition in ihren Bäuchen verschossen … Wir sprechen hier von Hunderten von 30- mm- Mörsern … und Hellfire- Raketen …“ Und in einem anderen Artikel heißt es: „Schon ein flüchtiger Blick auf die Trümmer in den verschiedenen Kibbuz- Gemeinden … sollte jedem guten Reporter Fragen in den Kopf rufen. Waren militante Palästinenser tatsächlich in der Lage, mit den leichten Waffen, die sie bei sich trugen, Sachschäden in diesem Ausmaß anzurichten? Und wenn nicht, wer außer Israel war in der Lage, eine solche Verwüstung anzurichten?
Es wurde auch viel berichtet über die von den Hamas- Terroristen verübten Gräueltaten; es sollen auch Kleinkinder enthauptet worden sein. Gräueltaten wird es sicher gegeben haben. Die gibt es leider in jedem Krieg und auf jeder Seite. Aber für die Enthauptung von Kleinkindern gibt es keine offizielle Bestätigung von israelischer Seite – obwohl auch das kein Beweis für die Wahrheit wäre. Man denke da nur an die „Brutkastenlüge“ oder an die Lüge von Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen. Es gibt auch keine Angaben über israelische Verluste oder Verluste der Hamas- Kämpfer. Es werden nur die Verwüstungen von Gaza- Stadt gezeigt. Da fragt man sich dann gezwungenermaßen, was daraus einmal wieder werden soll. Soll das die Basis für eine komplette und dauerhafte Vertreibung der Palästinenser sein, soll nur mehr eine „Zeltstadt“ für palästinensische Rückkehrer entstehen, soll es israelisches Siedlungsgebiet werden? Diese Frage ist ja auch interessant im Zusammenhang mit den großen Gasvorkommen im Meer vor dem Gazastreifen, die unzählige Milliarden wert sind. Und dann gibt es ja auch noch das Gerücht über den „Ben Gurion- canal“ als Ersatz für den Suezkanal, der durch den Gazastreifen zum Mittelmeer gehen soll.
Zum Schluss möchte ich noch auf das Rücktrittsschreiben des Direktors des New Yorker Büros des UN- Hochkommissariats für Menschenrechte hinweisen, der aus Protest sein Amt zurücklegte. Er sieht nämlich das, was jetzt im Gazastreifen abläuft, als Völkermord.