Die Taliban sind momentan die neuen Herrscher in Afghanistan. Die westliche Anti- Terror- Allianz gibt es nicht mehr; es herrscht eher chaotische Flucht als geordneter Abzug. Die Evakuierung ausländischer Staatsbürger, Afghanen mit ausländischer Aufenthaltserlaubnis und sogenannter Ortskräfte ist so gut wie beendet, die meisten Staaten haben die Evakuierungsflüge eingestellt. Etwa 85.000 Personen, so wird berichtet, wurden ausgeflogen. Mit den letzten Fliegern werden die letzten ausländischen Soldaten Afghanistan verlassen. Als gedemütigte Verlierer, wie es viele sehen. US- Präsident Biden hörte man letztens sagen, der Auftrag der Truppen sei erfüllt, der Islamische Staat (IS) sei vernichtet. Und jetzt gab es am Flughafen in Kabul, auf und vor dem sich tausende Ausreisewillige drängen, einige Terroranschläge. Es soll sich dabei um IS- Selbstmordattentäter gehandelt haben. Die Bilanz ist fürchterlich. Es soll insgesamt mehr als 70 Tote geben, davon mindestens 12 US- Soldaten, und weit über hundert oder gar hunderte Verletzte. (Es herrscht aber auch bei den Nachrichten Chaos. Mittlerweile heißt es von amerikanischer Seite, dass es doch nur einen Selbstmordattentäter gab, dass die Zahl der Toten über 90 betrage und die „New York Times“ sogar von etwa 170 Toten berichte). Jetzt sind die Taliban das erste Mal in einer neuen und ungewohnten Rolle gefordert. Sie haben jetzt am Flughafen und in der Stadt für Recht und Ordnung zu sorgen und die IS- Kämpfer in der Stadt zu eliminieren. Und dann wird ihnen nichts anderes übrig bleiben, als den IS im ganzen Land zu bekämpfen – auch in ihrem eigenen Interesse. Ein starker IS würde Führungsanspruch erheben, die Taliban schlagen und als Regierung absetzen wollen. Der IS will ja ein Kalifat bzw. einen IS- Staat Khorasan errichten. Dabei dürfte es für die Taliban eigentlich kein Problem sein, dem IS in Afghanistan den Todesstoß zu versetzen. Die Taliban haben gut ausgebildete und kampferprobte Spezialeinheiten, hatten immer ausreichend Waffen und durch den desaströsen, völlig planlosen Abzug der US- Truppen fielen ihnen modernste Waffen, Fahrzeuge und sogar Flugzeuge samt Luftwaffenstützpunkten im Gesamtwert von, wie berichtet wird, 84 Milliarden Dollar in die Hände. Und als Draufgabe sind Teile der afghanischen Armee zu den Taliban übergelaufen.
Dass mit dem Sieg der Taliban kein friedlicher Machtwechsel erfolgen wird, war zu befürchten. Durch die IS- Anschläge hat sich die Lage aber zusätzlich verschlimmert. Und das Afghanistan- Desaster hat – auch wegen der jetzt bei den Anschlägen getöteten US- Soldaten – große Auswirkungen auf die US- Politik. Präsident „Sleepy“ Joe Biden, angeblich auch schon „Joke“ Biden genannt, kommt immer mehr unter Druck, hat keine Argumente mehr für seine Vorgangsweise. Die Medien wenden sich schon von ihm ab und seine Unterstützer laufen davon. Selbst die Vizepräsidentin, die Biden irrtümlich schon einmal in einer Rede als Präsidentin bezeichnete, will momentan mit ihm nichts zu tun haben. Aber wer weiß; vielleicht ist sie in einigen Wochen schon Präsidentin? Wenn Joe Biden, eventuell aus gesundheitlichen Gründen, seinen Rücktritt bekannt gibt. Gerüchte gibt es ja schon lange, dass er an Demenz leidet.