Mit gemischten Gefühlen kann man lesen: „Österreich hat seit Beginn der Corona- Pandemie bis Anfang Dezember 2021 insgesamt 57 Millionen Impfdosen geordert. Geliefert wurden davon in diesem Zeitraum 23,9 Millionen Vakzindosen …“ Mit diesen Zahlen rückte der Gesundheitsminister heraus. Er bestätigte dann auch, dass etwas mehr als 280.000 Dosen abgelaufen sind. Also vermutlich entsorgt wurden. Dann gab es im Laufe der vergangenen Monate einige Meldungen, wonach Österreich mehrere Millionen Impfdosen an arme Länder verschenkte. Die Angaben dazu sind zwar etwas verwirrend, aber man erfährt in verschiedenen Medien, dass Österreich seit vergangenem Sommer etwa 4,2 Millionen Impfdosen gespendet hat. Millionenspenden in den Iran und nach Bangladesch, kleinere Mengen in Länder wie Bosnien, Georgien, Kirgisistan, Libanon, Tadschikistan, Ukraine, Usbekistan, Vietnam usw.

  Von den knapp 24 Millionen gelieferten Dosen wurden also mehr als 4 Millionen verschenkt. Damit der Impfstoff für die Österreicher aber nicht zu wenig werden kann, sind alleine für das Jahr 2022 Bestellungen von voraussichtlich 33.5 Millionen Impfdosen geplant. Auch wenn davon wieder ein paar Millionen verschenkt werden sollten (zahlt ja eh der Steuerzahler), gehen sich für jeden impfbaren Menschen im Land dieses Jahr 3 bis 4 Impfungen locker aus. Das wird ja auch der Sinn der Impfpflicht sein. Und da die Impfpflicht ja vorerst bis Anfang 2024 geplant ist, darf man wohl im Jahr 2023 den Arm auch 3 bis 4-mal hinhalten. Auf „orf.at“ kann man übrigens lesen, dass mit Stand 1.2./2.2. in Österreich bisher insgesamt mehr als 145 Millionen Testungen durchgeführt wurden, wobei nicht angegeben ist, ob PCR- oder Antigentest. Mehr als 145 Millionen; ist das nicht verrückt? Das waren bis zum Jahresende irgendwo um die 2 Milliarden Euro, die die Tests kosteten. Da sind ja die Kosten für die Impfstoffe bis Ende Oktober 21 mit 246 Millionen Euro schon fast als „Sonderangebot“ zu sehen.

  Zur Impfpflicht in Österreich noch eine eher unbeachtete, aber aufschlussreiche „Kleinigkeit“. In einer Diskussionsrunde beim „Bürgersalon“, bei der es um die Impfpflicht in Österreich ging, war auch die Verfassungsministerin Edtstadler dabei. Bei ihren Erklärungen zur Verteidigung der Impfpflicht sagte sie u. a.: „… aber bitte schauen Sie auch hin, mit welcher Breite an Zustimmung dieses Gesetz – konkret die Impfpflicht – beschlossen worden ist und mit welcher Vielfalt, auch MedizinerInnen, ExpertInnen, auch Verfassungsjuristen bis hin zu Soziologen sagen, dass es der einzige Weg ist raus aus der Demokratie. Wir werden´s nicht erreichen,… Auch durch das Lachen im Publikum auf den fatalen Fehler aufmerksam geworden, korrigierte sie sich, ersetzte „raus aus der Demokratie“ durch „raus aus der Pandemie“. Wobei sie ja recht hat damit, dass sich Österreich mit der Impfpflicht noch weiter von der Demokratie entfernt.  Hat sie sich jetzt einfach verplappert oder war das ein sogenannter „Freud´scher Versprecher“? Ein solcher Versprecher ist ja „eine sprachliche Fehlleistung, bei der angeblich ein eigentlicher Gedanke oder eine Intention des Sprechers unwillkürlich zutage tritt“, wie es auf Wikipedia heißt. So gesehen, könnte man schon annehmen, dass der Ministerin zwar „raus aus der Demokratie“ im Kopf umging, aber das natürlich nicht so direkt sagen wollte. Aber da sie ja eine Anhängerin des „Great Reset“ und der sogenannten Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (Sustainable Development Goal) ist, möchte sie demokratische regeln tatsächlich als störend empfinden.