Wie sich jetzt zeigte, ist anscheinend Frauenmord nicht gleich Frauenmord, so tragisch solche Verbrechen auch sind. Und dass der jetzige Mord an einer Frau in Wien schon der neunte Femizid in diesem noch kurzen Jahr ist, ist erschütternd. Dieser neunte Mord dürfte aber in der Politik das Fass zum Überlaufen gebracht haben – oder es war der „passende“ Mord, was die Reaktionen betrifft. Denn auf keinen der Frauenmorde war bisher das Echo aus der Politik so gewaltig, meldeten sich so viele PolitikerInnen, Frauenrechtlerinnen, Feministinnen, Organisationen zu Wort und selbst der Bundespräsident hatte dazu, im Gegensatz zu anderen Frauenmorden, was zu sagen. Der „passende“ Mord für Statements und Forderungen vielleicht deshalb, weil der mutmaßliche Mörder „amtsbekannt“ war, angeblich vorbestraft wegen Gewalt war, ein übler Typ war. Und allem Anschein nach ein Österreicher ohne Migrationshintergrund. Und jetzt fordert der Österreichische Frauenring Sofortmaßnahmen und wirft der Regierung vor, bisher untätig gewesen zu sein. Die SPÖ- Frauenvorsitzende zeigt sich erschüttert und sagt: „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren und müssen den Schutz von Frauen rasch verbessern“. Bei den NEOS heißt es: „Wir müssen endlich Maßnahmen zum Schutz der Frauen setzen, die auch greifen“. Und Gewaltprävention soll schon im Kindergarten beginnen, so lautet eine weitere Forderung. Bei den Grünen heißt es: „Femizide – Frauenmorde – sind keine Einzelfälle, sondern haben System und müssen klar als solche benannt werden. Sie sind die Spitze des misogynen und patriarchalen Eisbergs der Männergewalt gegen Frauen … Das Ausmaß der Gewaltbereitschaft und der Männergewalt in Österreich ist nicht nur schockierend und schier unerträglich. Hier müssen wir im Kampf gegen die massive gesellschaftsstrukturelle Verankerung von Gewalt noch stärker ansetzen …“ Auch die ÖVP- Frauenministerin zeigte sich „zutiefst betroffen“, sieht solche grausamen Taten als „die Spitze des Eisbergs“ und weist darauf hin, dass es für jede gefährdete Frau Zufluchtsorte gibt. Opferschutzeinrichtungen beklagen indes eine Überlastung ihrer Institutionen. Eine Sozioloin geht sogar so weit zu sagen: „Man kann de facto sagen, dass Männergewalt ein Sicherheitsproblem in Österreich darstellt“, da Männergewalt bagatellisiert und verharmlost werde. Und der Bundespräsident twitterte: „… Ich bin zutiefst erschüttert. Das ist unerträglich. Entschlossene Maßnahmen sind jetzt endlich dringend erforderlich“. Nur: Was im Detail tun, was kann und soll wirklich gemacht werden? Bei allen möglichen anderen Problemen werden häufig – wie z. B. bei der Corona- Pandemie – Vergleiche mit dem Ausland angestellt. Warum nicht auch in dem Fall schauen, was andere Länder besser machen bzw. ob sie was besser machen. Jeden Mann und jeden jungen Burschen vorbeugend auf Dauer wegsperren, kann ja auch nicht die Lösung sein. Zumal die grüne Justizministerin ja Haftstrafen generell reduzieren und teils sogar abschaffen will.
Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) führt auf seiner Seite auch eine Statistik über Frauenmorde 2021 und Mordversuche/ schwere Gewalt 2021. Daraus ist ersichtlich, dass in allen bisherigen Mordfällen 2021 die (Ex)- Partner der Opfer die Täter waren. Es ist aber auch ersichtlich, dass bei zumindest fünf der neun Tötungsdelikte (in der Statistik mit Stand 22. 4. 2021 ist der letzte Fall noch nicht erfasst) der Täter ein Ausländer oder Österreicher mit ausländischen Wurzeln war wie z. B. jener Mann, der in Wien am 5. 3. 2021 seine Ex- Partnerin in ihrer Trafik anzündete. Also ein weit überproportionaler Anteil. Deswegen die Vermutung mit dem aus politisch korrekter und politischer Sicht „passenden“ Mord, da man beim jetzigen Täter im neunten Mordfall keine Rücksicht auf z. B. traditionell verankerte Überlegenheit oder religiös begründete Vormachtstellung des Mannes und auf gesellschaftlich tief verwurzeltes Patriarchat Rücksicht nehmen muss.
Das nur als Hinweis zur Suche nach möglichen Ansatzpunkten zur Lösung des Problems. Aber eigentlich ist das alles ja bekannt.