Es ist ab und zu schwierig, ein interessantes Thema zum Schreiben zu finden. Und es gibt Tage, da ist die Auswahl zu groß. Heute ist so ein Tag. Da liest man: „Ein schlechtes Bild von der EU“. Da heißt es, dass die Österreicher derzeit das schlechteste Bild von der EU haben; nur 34 Prozent sehen laut einer Umfrage die EU positiv. Der EU- Schnitt liegt bei 48 Prozent. Über dieses schlechte Bild der EU gegenüber darf man sich eigentlich nicht wundern, wenn man dann liest: „Heranführungshilfe – EU überweist Beitrittskandidaten 14 Milliarden Euro für Reformen“. Dieser warme Regen in Form von Euros soll die Balkanstaaten Albanien, Bosnien- Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien – und die Türkei beglücken; bis Ende 2027. Für Länder mit offizieller Perspektive auf einen EU- Beitritt, heißt es zur Begründung. Wie oft hieß es eigentlich schon, dass die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei endgültig abgebrochen sind? Und den gesamten Balkan will ja um jeden Preis – den Österreich als Nettozahler mitbezahlt – auch Österreich in die EU holen. Mit dem Geld der Österreicher. Und dann wundert sich wer, wenn die Österreicher sauer sind auf den Verein in Brüssel? Mit unserem Geld könnten wir nämlich gerade jetzt sinnvolleres machen als „Heranführungshilfe“ finanzieren.

  Ein weiteres Thema zu Ärgern aus einer großen Auswahl: „Mehr Asylanträge – Innenminister Karl Nehammer geht davon aus, dass es heuer rund 20.000 Asylanträge geben wird und damit deutlich mehr als in den vergangenen Jahren …“ Ja, woher kommen die? Ach so; aus sicheren Nachbarländern zum allergrößten Teil; über die ungarische oder über die slowenische Grenze oder auch von Italien. Und warum werden diese Menschen von der Schmähtandlertruppe im Innenministerium samt Minister nicht laut Schengen- Abkommen zurückgeschickt ins Nachbarland? Es ist eine Zumutung, das nicht zu tun und vielleicht auch ein Gesetzesbruch. Und als Folge dieser unverständlichen  Nachsicht und Toleranz (wem gegenüber eigentlich?), die ja der Steuerzahler finanzieren muss, liest man dann: „Koran- Schüler (26) schleift Polizisten 50 Meter weit mit“. Das heißt, zuerst mutet der Innenminister der österreichischen Bevölkerung zu, die aus der ganzen Welt kommenden Migranten und Flüchtlinge, die eigentlich ins Nachbarland zurückgeschickt gehören, bei uns aufzunehmen und zu finanzieren und dann kommt, als Draufgabe sozusagen, wegen eines Islamisten wieder einmal ein Polizist zu Schaden. Herr Innenminister; haben Sie noch immer keine Gewissensbisse? Was Sie der österreichischen Bevölkerung zumuten, ist schon heftig. Wenn man sich die Fakten anschaut und denen die Aktivitäten des Innenministers gegenüberstellt: Sollen die Österreicher nur für dumm verkauft werden? Und bezüglich Zumutung für die Österreicher: Wenn man liest: „Dänemark: Asylzentren im Ausland“, dann fragt man sich, warum der Innenminister noch nicht auf diese Idee kam bzw. warum er nicht mit Dänemark in dem Punkt gemeinsame Sache machen kann. Die rote Regierung in Dänemark will nämlich Asylzentren in Ländern außerhalb der EU möglich machen und dort sollen asylwerbende Migranten auf die Erledigung ihres Asylantrages warten müssen.

  Und dass in der Innenpolitik ein Trauerspiel abläuft, ist schon lange auch jedem Politikverdrossenen bekannt. Die Chats, die in einem weiten Umfeld des Ibiza- U- Ausschusses ausgegraben und dann an die Medien weitergereicht wurden, fördern die Politikverdrossenheit. Denn diese Chats hätten eigentlich in der Öffentlichkeit nichts verloren. Die kommen großteils auf nicht ganz legalen Wegen an die Medien. Ein Ex- Justizminister und Richter am Verfassungsgerichtshof ist wegen solcher veröffentlichter Chats jetzt zurückgetreten und er sagt zu Recht: „Ein privates Gespräch unter Freunden und öffentliche Äußerungen sind gänzlich verschiedene Dinge“. Da hat er recht. Denn was da in den Medien ausgeschlachtet wird, ist nicht mehr schön. Da wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Da gibt es einen geheuchelten Aufschrei, wenn die Ausdrucksweise nicht der politischen Korrektheit entspricht. Da wird mit Entsetzen von einem „B….gate“ berichtet. Da werden Auslandsreisen „seziert“. Catchen in der Schlammgrube ist etwas Seriöses im Vergleich zu dem, was sich in den Niederungen der österreichischen Innenpolitik derzeit abspielt.

  Viel Negatives auf einmal.