Dass das österreichische Schulsystem nicht ein wenig kränkelt, sondern dahinsiecht, ist bekannt. Das zeigen im internationalen Vergleich PISA- Tests und ähnliche Vergleiche deutlich auf. Und das Traurige ist: Österreichs Schüler waren einmal besser. Das Schwelgen in nostalgischen Erinnerungen bringt aber nichts, macht unsere Schüler nicht besser, bringt sie nicht auf früheres Niveau zurück. Angeblich wurden schon alle möglichen Fachleute angesetzt, die Ursachen zu ergründen und Vorschläge zu einer Trendumkehr auszuarbeiten. Auch Frau Wiesinger, die Lehrerin, die zwei aufrüttelnde Bücher über die Zustände an österreichischen und ganz besonders an Wiener Schulen schrieb, lieferte darin genug Gründe für das sinkende Niveau. Das kam aber im Unterrichtsministerium gar nicht gut an. Sie konnte ihren Bericht für Wertefragen und Kulturkonflikte, den sie als Ombudsfrau im Bildungsministerium erstellte, nicht mehr selbst präsentieren, weil sie vom Unterrichtsminister gefeuert wurde. Sie hat in ihrem zweiten Buch und wahrscheinlich auch in ihrem Bericht zu viel an Missständen, Mängeln, Fehlern und politischem Versagen aufgezeigt. Die Rache der Politik folgte postwendend, jetzt „darf“ sie wieder als Lehrerin arbeiten, (und muss wahrscheinlich froh sein, dass sie das noch darf) an einer sogenannten „Brennpunktschule“. Und sie schreibt auch eine Kolumne für die „Krone“, so wie am 6. März. Da schrieb sie: Aktuell unterrichte ich Kinder, die noch nicht lange in Österreich leben … Was sie aus dem Leben in ihren Herkunftsländern berichten, muss selbst den kaltherzigsten Menschen berühren … Narben werden bleiben. Diese gehen umso tiefer, je mehr die Familien darauf bestehen, das Leben auch hier so zu führen, wie sie es „zuhause“ gewohnt waren. An Österreichs Brennpunktschulen bemühen sich die meisten Lehrer mit viel Einsatz um die Integration dieser Kinder. Und ahnen doch, dass dies bei zu vielen nicht gelingt …“

In diesen Sätzen ist das Hauptproblem deutlich erkennbar. Kein Wille zur Integration, noch viel weniger zur Assimilation. Kein Interesse an der deutschen Sprache, deswegen unterdurchschnittlicher Schulerfolg. Und ein Absenken der schulischen Anforderungen ist keine Lösung. Wenn man sich dann das Bundesland Wien anschaut und sieht, dass bei 59 Prozent der Volksschüler im Jahr 2018/ 2019 die Umgangssprache nicht Deutsch war, darf man sich wirklich nicht wundern über die schlechten schulischen Leistungen. Die SPÖ- Chefin war kürzlich in Finnland, um „von den Besten zu lernen“, wie sie sagte und meinte, damit den Stein der Weisen gefunden zu haben, da ja die Finnen bei PISA im europäischen Spitzenfeld liegen. Ein kopieren des finnischen Schulsystems wird aber laut Unterrichtsminister nicht möglich sein bzw. nichts bringen. Und zwar, wie er sagt, weil weder die Zuwanderungssituation noch die Bevölkerungsdichte mit Österreich vergleichbar sei.

Sehr aufschlussreich; die Zuwanderungssituation ist also zumindest mitverantwortlich für das schlechte Abschneiden der Schüler. Zu viele Zuwanderer. Und Ende August 2018 war die halbe Regierung in Singapur und Hongkong, um ebenfalls „von den Besten zu lernen“. Gelernt haben sie wahrscheinlich nur, dass die asiatischen Schulsysteme nicht auf Österreich übertragbar sind, weil in den dortigen Schulen beinhart Leistung gefordert wird und das traut sich die Politik bei uns nicht durchzusetzen und somit wird sich auch nichts ändern. Dabei sagt schon ein altes Sprichwort: „Ohne Fleiß kein Preis“.