In Paris hat ein Mann auf einem Polizeipräsidium vier Polizisten erstochen; er selbst wurde beim darauf folgenden Polizeieinsatz erschossen. Der Täter arbeitete selbst auf dem Polizeipräsidium. In einem hochsensiblen Bereich, in dem es auch um Gefährder und Terrorverdächtige ging und er verübte die Tat mit einem Keramikmesser, wohl wissend, dass die Metalldedektoren darauf nicht reagieren. Die Tat war also genau überlegt und geplant. Und hieß es ursprünglich, der Täter sei erst vor 18 Monaten zum Islam konvertiert, sei aber nie negativ aufgefallen und unauffällig gewesen, so hört man jetzt ganz andere Töne. Der französische Innenminister steht jetzt als Lügner da, die Hintergründe sind ein politischer Skandal. Der Täter war nämlich nicht so unauffällig, wie der Minister sagte. Der wollte auch unbedingt verhindern, dass der Vierfach- Mord als Terrorattacke ausgelegt wird. Der Minister wäre mit seinen Lügen und seiner Verharmlosung der Tat auch durchgekommen, hätten nicht empörte Polizisten die Wahrheit über den Täter an Medien weitergegeben. Der war schon lange Moscheebesucher, fand Terroranschläge wie auf „Charlie Hebdo“ gut, pflegte den Umgang mit Salafisten und war längst radikalisiert.

Warum die Behörden trotz dieses Wissens untätig blieben, ist ein Rätsel. Gerade Frankreich wurde ja in den letzten Jahren von einigen schweren Terroranschlägen erschüttert und das sollte doch Grund genug sein für ausgeprägte Vorsicht und ein besonderes Gespür für eine eventuelle Gefährdung; auch aus den eigenen Reihen. Dass Warnungen ignoriert wurden, könnte aber auch daran liegen, dass sich niemand dem Verdacht aussetzen wollte, ein Moslemhasser zu sein, der in jedem Moslem einen Terroristen sieht. Das ist ja auch der Grund, warum nicht nur in Frankreich alle möglichen Bluttaten, aber auch andere Straftaten, mit einem psychisch kranken Täter erklärt oder als Einzelfälle ohne religiösen Hintergrund, also als „normale“ Straftaten, dargestellt werden. Es wird aber auch versucht, einen kriminellen Hintergrund überhaupt auszublenden. Beim Brand der „Notre Dame“- Kathedrale in Paris z. B.  glauben ja auch heute noch viele Leute nicht daran, dass das Jahrhunderte alte Eichenholz der Kirche „einfach so“ zu brennen begann. Immerhin gab es in den letzten Jahren in Frankreich (aber nicht nur dort) viele Attacken auf christliche Kirchen und gerade Notre Dame ist in Frankreich ein nationales Wahrzeichen und Symbol für das Christentum.

Auch das persönliche Umfeld des Pariser Polizistenmörders hätte für die Behörden Anlass zu Untersuchungen geben müssen. Seine aus Marokko stammende Frau ist eine strenggläubige Muslima, die nur verhüllt auf die Straße geht, wie es heißt. Die darf keinen Ungläubigen heiraten. Und als ihr Mann sie über den Kauf des Messers informierte, antwortete sie nur: „Allein Allah wird über dich urteilen“. Sie ahnte also oder wusste, was er vorhat. Sie sagte aber nicht: Bitte, mach keinen Blödsinn“; sie versuchte nicht, ihn umzustimmen und sie informierte auch nicht die Polizei wegen ihres Verdachtes oder ihrer Befürchtungen.

Wenn die Behörden nicht nur in Frankreich durch diese Morde sensibler werden und nicht aus Toleranz die Augen vor Tatsachen verschließen (die Warnungen vor Radikalisierung sind Tatsachen), dann ist der sinnlose Tod der vier Polizisten vielleicht nicht ganz umsonst gewesen.