Vor 75 Jahren, am 27. April 1945, hat die Provisorische Staatsregierung die „Wiederherstellung der Republik Österreich“ ausgerufen. Mit der Unabhängigkeitserklärung von SPÖ, ÖVP und KPÖ wurde die Geburt der Zweiten Republik eingeleitet, wie es auf orf.at zu lesen ist. Die Republik Österreich, auf die wir stolz sein können. Von der Unabhängigkeit Österreichs wurde an diesem Gedenktag, am 27. April, mehrfach gesprochen. Nur; die Unabhängigkeit Österreichs wurde schon vor langer Zeit zu Grabe getragen. Mit 1. Jänner 1995 wurde Österreich offiziell Mitglied der Europäischen Union, der EU, und seither ist es vorbei mit der Unabhängigkeit. Österreich wird seither von der EU am Gängelband geführt bzw. lassen sich unsere Regierungen am Gängelband führen. Oder was ist es sonst, wenn Brüssel sogar den Bräunungsgrad von Pommes Frittes vorgibt und Österreich nickt ehrfürchtig und akzeptiert? In anderen Bereichen, konkret bei der Flüchtlingspolitik und der Migration, sagt uns wiederum die UNO mehr oder weniger, was wir zu tun haben; neben der EU.
Heutzutage von der Unabhängigkeit Österreichs zu reden ist also nicht viel mehr als ein Schwelgen in nostalgischen Erinnerungen. Aber unsere Politiker bemühen sich redlich, in uns den Glauben an die Unabhängigkeit aufrecht zu halten.
P. S.: Und wie wäre es, eine „Kranzniederlegung“ tatsächlich als solche zu machen, also den bereitgestellten Kranz von einem Holzgestell o. ä. herabnehmen und passend niederlegen und nicht an einem schon abgelegten Kranz an den Bändern bzw. an der Schleife herumzupfen?
Dieser Hinweis kommt deswegen, weil es nervt, wenn von „Kranzniederlegungen“ berichtet wird und dann sieht man die werten Politiker, wie sie sich zu einem schon „niedergelegten“ Kranz niederbeugen und an der Schleife herumnesteln. Das war aktuell auch bei der 75 Jahr- Feier der Republik Österreich der Fall, bei der Kanzler und Bundespräsident dieses „Schauspiel“ boten. Es wird wohl zumutbar sein – wenn nötig mit Unterstützung einer zweiten Person – einen Kranz in die Hand zu nehmen und vor einem Denk- oder Mahnmal niederzulegen.