Deutschland steht bei Corona auch nicht so super da, wie noch gar nicht so lange zurückliegend einige deutsche Politiker den Österreichern erklären wollten. Und das ist angeblich auch einer der Gründe, warum die deutsche Kanzlerin Merkel aus der Not heraus einen der wohl letzten umstrittenen Pläne ihrer Regierungszeit ausheckt. Wie angeblich einem Geheimpapier aus dem Berliner Kanzleramt zu entnehmen ist, will Frau Merkel die Bundestagswahl aussetzen, bis die Corona- Krise vorbei ist. (Sollte diese Geschichte tatsächlich wahr sein, wäre das schon ein Hammer. Allerdings dürfte nicht Corona der Grund dafür sein). Dieser Vorschlag wird zumindest geprüft und diskutiert. Nur; es ist nicht definiert, ab wann bzw. unter welchen Voraussetzungen die Corona- Krise beendet ist. Sollte nämlich das Ende der Corona- Krise ident sein mit dem Ende der Pandemie laut Merkelscher Definition, würde bis dahin noch viel Zeit vergehen. Frau Merkel sagte nämlich, dass die Pandemie erst dann zu ende sei, wenn alle Menschen auf der Welt gegen Corona geimpft sind.
Die Bundestagswahl ist geplant für den 26. September und das wäre auch das Ende von Merkels langjähriger Kanzlerschaft. Allerdings läuft es schon längere Zeit alles andere als gut für Merkels Partei CDU. Die bayerische CSU steht zwar besser da, musste bei den letzten Wahlen aber auch Federn lassen. Insgesamt befinden sich die Unionsparteien CDU/ CSU auf einem Tiefpunkt wie seit Ewigkeit nicht und die Wahlen, die noch vor der Bundestagswahl in Deutschland anstehen, verheißen auch nichts Gutes. Die Talfahrt der Unionsparteien wird weitergehen. Erreichten CDU/ CSU bei der letzten Bundestagswahl 2017 noch knapp 33 Prozent, so liegen sie laut Umfragen jetzt bei nur mehr etwa 27 Prozent. Auch der jetzige Koalitionspartner, die SPD, verliert laut Umfragen, würde nur mehr auf etwa 18 Prozent kommen. Eine Neuauflage von Schwarz/ Rot scheint also absolut unmöglich. Mit dem Blick auf einen Absturz der CDU wird der Wunsch Merkels nach einer Verschiebung der Wahl verständlich. Dieser Wunsch wird von der Hoffnung getragen, dass es ganz einfach besser werden muss. Es spricht zwar nichts für diese Hoffnung, gar nichts, aber Merkel möchte nicht als der „Totengräber der CDU“ in die Geschichte eingehen. Ihr Bild soll keine Flecken abbekommen.
Die SPD begrüßt den Plan der Wahlverschiebung und ein sogenannter Gesundheitsexperte und Talkshow- Dauergast meldet sich sogleich zu Wort: „Solange die Inzidenz nicht unter 20 sinkt, kann man niemandem zumuten, in eine Wahlkabine zu gehen …“ Aber Herr Lauterbach mutet sich selbst zu, bei wesentlich höherer Inzidenz von einem TV- Studio zum anderen zu tingeln. Der wahre Grund für die Befürwortung der Wahlverschiebung sind aber sicher die aktuell schlechten Umfragewerte der SPD. Auch die Grünen begrüßen die Idee der Wahlverschiebung. Da heißt es: „Wir müssen die Bevölkerung schützen … Außerdem spart das CO2, weil viele Bürger mit dem Auto zu Wahllokalen fahren“. Tatsache dürfte aber sein, dass die Grünen davon ausgehen, dass ihre Umfragewerte immer (noch) besser werden und sie bei einer Verschiebung der Wahl sogar noch die Unionsparteien überholen könnten.