Der deutsche Bundesinnenminister Horst „Wendehofer“ Seehofer macht seinem Spitznamen wieder einmal alle Ehre und bestätigt auch die Berichte über seinen permanenten politischen Zick- Zack- Kurs. Dieses Mal, wahrscheinlich auf Grund der deutschen EU- Ratspräsidentschaft, äußerte er sich wieder einmal zur Flüchtlings- bzw. Migrationsfrage. Die EU- Grenzschutzbehörde Frontex meldete ja schon vor längerer Zeit, dass die illegalen Grenzübertritte in die EU seit Monaten, also auch während der Corona- Einschränkungen, wieder stark ansteigen. Außerdem sind griechische Inseln und Lager auf dem griechischen Festland mit illegalen Flüchtlingen überfüllt. Darum gibt es ja trotz Corona die permanenten Appelle, von dort wenigstens die Kinder zu übernehmen. Dass die Eltern und Verwandten hinterher kommen, wird nicht extra erwähnt. Und die von NGO- Schlepperschiffen Geretteten sollen natürlich auch übernommen werden. Seehofer sprach also in dem Zusammenhang davon, dass die aktuelle Situation bei der sogenannten Seenotrettung „nicht würdig“ für die EU sei. Er wolle sich „mit allem, was ich zur Verfügung habe“, der Migrationsfrage auf EU- Ebene widmen und er sagte auch: „Fast alle Mitgliedsstaaten, in unterschiedlicher Form, sind da zur Solidarität bereit … Es ist ein sehr, sehr dickes Brett, das wir hier zu bohren haben“.

  In der EU knirscht es im Gebälk, die Probleme mehren sich. Es ist die größte Krise seit dem 2. Weltkrieg. Corona verschwindet nicht, sondern kommt zurück. die Prognosen für das Schrumpfen der Wirtschaft und den Anstieg der Schulden wurden eben wieder revidiert – auf noch beängstigendere Werte als vorher. Die Arbeitslosenzahlen haben sich – für den Moment zumindest – verbessert, sind aber dramatisch höher als vor einem Jahr. Die Firmenpleiten nehmen zu, der private Konsum geht zurück. Und die größte Sorge von EU- Politikern ist es, zu einer Einigung über die Asyl- und Migrationspolitik in der EU zu kommen, um so vielen Menschen wie möglich den Zuzug in die EU zu ermöglichen. Dabei ist allgemein bekannt, dass es sich z. B. bei den aus Afrika kommenden „Flüchtlingen“ großteils um Wirtschafts- und Wohlstandsmigranten handelt.

  Das zu bohrende „sehr, sehr dicke Brett“, von dem der werte Herr Seehofer spricht, scheinen sehr viele EU- Politiker vor dem Kopf zu haben. Einen Zweifel daran zu äußern erübrigt sich angesichts der massiven wirtschaftlichen Probleme in den EU- Staaten und der gravierenden Integrationsprobleme (Parallelgesellschaften, Kriminalität). Und in diesen unbestreitbar schwierigen Zeiten nicht benötigte und teure Migranten (nicht echte Flüchtlinge!) in die EU zu holen, scheint ebenfalls für das dicke Brett zu sprechen.