Ist es engelsgleiche Geduld, mit der die Wiener in der Innenstadt die ins uferlose ausartende Anzahl an irgendwelchen Demos über sich ergehen lassen oder nehmen sie es in fast ohnmächtiger Wut hin, das alles über sich ergehen lassen zu müssen? Da gibt (und gab) es jede Menge sinnentleerte Gaudi- Demos mit dem, wie es den Eindruck erweckt, einzigen Sinn und Zweck, Verkehrsteilnehmer und Fußgeher zu behindern sowie Geschäfte zu stören – und sich als Demo- Teilnehmer daran zu ergötzen. Dann massenhafte und regelmäßige politisch motivierte Demos gegen irgendwas unter Beteiligung von Babys bis zu Omas. Dann Klimademos und jetzt Antirassismus- Demos. Was kommt als nächstes? Nichts gegen das Demonstrationsrecht und nichts gegen begründete und angemeldete und genehmigte Demos. Aber warum soll die Polizei Großdemos absichern, wenn die Polizei selbst der Grund für die Demo ist, wenn Polizisten beschimpft, attackiert, verletzt werden? Warum schaut die Politik diesem Treiben seit Jahren ohne Reaktion zu? Warum werden nicht zumindest der Großteil der Demos endlich aus dem Stadtzentrum „ausgelagert“, wie es ja schon öfters angedacht wurde?
Beim Betrachten der Bilder und der Videos sticht dann auch ins Auge: So gut wie alle mitgeführten Schilder sind in englisch verfasst. Können die werten Demonstranten nicht deutsch oder ist das wegen der erhofften internationalen Presse? Und da Österreich eine Demokratie ist, kann es wohl nicht sein, dass da, so wie jetzt geschehen, ein selbsternanntes Kollektiv daherkommt, 25 konkrete Forderungen übergibt und erwartet, dass die von der Politik sofort umgesetzt werden. Es gab nämlich einmal eine Zeit, da hieß es, dass demokratische Entscheidungen mehrheitliche Entscheidungen sind.Sonst würde man ja auch keine Wahl brauchen. Heute scheint es aber schon so zu sein, dass das zu geschehen hat, was die am lautesten schreiende Gruppe fordert. Und gab es da nicht auch einmal einen Spruch, der sinngemäß besagte, dass die Freiheit und die Rechte des Einzelnen dort enden, wo die Freiheit und die Rechte der Mehrheit eingeschränkt werden?Ode, wie Immanuel Kant angeblich sagte: „Die Freiheit des einzelnen endet dort, wo die Freiheit der Anderen beginnt“. Und da wären wir wieder bei den Mehrheitsentscheidungen.
Bei den jetzigen Antirassismus- Demos entsteht jedenfalls der Eindruck, dass alles als Rassismus eingestuft wird, solange ein Ausländer nicht bevorzugt wird. Und auch, dass Rassismus nur von Weißen verübt werden kann. Und da macht sich Unbehagen bemerkbar. Und warum wird Österreich gerade von afrikanischen „Migranten“ als Zielland auserkoren, wenn hierzulande nach Ansicht der Demonstrierer doch an allen Ecken und Enden Rassismus vorherrscht. Da stimmt doch was nicht.