In der EU- Burg (nein; diesmal nicht in Brüssel, sondern in Luxemburg) wird soeben ein weiterer Skandal der unbestreitbar langen Liste an internen EU- Skandalen wie Postenmauschelei, Spesen, Taggelder etc. hinzugefügt. Es geht um den Chef des EU- Rechnungshofes, dem „unsaubere Spesenpraxis“ und Zahlungen um eine „Briefkastenwohnung“ vorgeworfen werden. Dem Mann, der sämtliche Einnahmen und Ausgaben der EU- Institutionen auf ihre Rechtmäßigkeit überprüfen soll, wird vorgeworfen, mehr als 300.000 Euro unrechtmäßig kassiert zu haben. Nun ja; 1 Million wäre auch „mehr als 300.000 Euro“. Es geht – und da offenbart sich ein weiterer Skandal – auch um Mietkostenzuschüsse für eine Wohnung in Luxemburg, die der deutsche Spitzenbeamte angeblich fast nie bewohnte. Das heißt, diese Herrschaften (gilt natürlich auch für Damen!) kassieren Mietkostenzuschuss, unabhängig von ihrem Spitzengehalt, für eine Wohnung an ihrem ständigen Arbeitsplatz! Der Chef des EU- Rechnungshofes bestreitet natürlich alle Vorwürfe. Ein französischer Journalist sagte jedoch, hätte er nicht eindeutige Beweise, wäre er nicht an die Öffentlichkeit gegangen.

  Es bahnte sich noch ein weiterer ausgewachsener EU- Skandal an; bei dem wäre es um Weihnachten gegangen. Die EU- Gleichstellungskommissarin Dalli brachte einen Leitfaden heraus (European Commission Guidelines for inclusive Communication), nach dem die Kommissionsmitglieder Wörter wie z. B. „Weihnachten“ nicht mehr verwenden sollen. Da würde doch „Feiertage“ besser passen. Und Namen wie „Maria und Johannes“ zu sagen wäre auch nicht gut. Da wären die unbelasteten Namen „Malika und Julio“ doch viel besser geeignet. Denn – so ließ die anscheinend sehr sensible Gleichstellungskommissarin wissen – man solle doch „sensibel“ sein gegenüber Personen, die nicht dem Christentum angehören. Man soll eben nicht sagen, wie sie beispielhaft anführte, „die Weihnachtszeit kann dermaßen stressig sein“, sondern doch besser „die Feiertage können dermaßen stressig sein“. Die werte Dame betrachtet also Wörter wie „Weihnachten“, welches im Englischen ja „Christmas“ heißt, oder christliche Namen wie „Josef“ als diskriminierend, da ja nicht alle Menschen christlich sind. Das heißt, Hinweise auf christliche Tradition und Kultur sollen gefälligst vermieden werden.

 Da meldete sich, man glaubt es kaum, sogar die katholische Kirche zu Wort. Von der EU- Bischofskommission hieß es, es sei der Eindruck entstanden, „dass einige Passagen des Entwurfsdokuments von einer antireligiösen Voreingenommenheit geprägt“ seien, denn „Weihnachten ist nicht nur Teil der europäischen religiösen Traditionen, sondern auch der europäischen Realität“. Auch der Vatikan übte heftige Kritik an der Richtlinie, genau so wie italienische EU- Abgeordnete und Parlamentarier. EU- Abgeordnete anderer Staaten verhielten sich auffällig ruhig und auch in vielen Medien wurde nichts über diesen Leitfaden zur politischen Korrektheit berichtet. Der EU- Kommissarin reichte aber der Sturm der Entrüstung, der ihr entgegen blies und sie machte einen Rückzieher und sagte als Begründung: „Das ist kein ausgereiftes Dokument und entspricht nicht unseren Qualitätsstandards“. Deswegen ziehe sie es zurück, „damit wir weiter an dem Dokument arbeiten können“. Der Leitfaden war also Schrott. Aber er kommt wieder.

  Auffällig ist halt, dass – neben anderen – christlich geprägte Begriffe hervorgehoben wurden, die man nicht mehr verwenden soll. Ein Hinweis, dass muslimische Begriffe wie z. B. „Ramadan“ nicht mehr verwendet werden sollen, fehlt hingegen. Den Typen in Brüssel ist wohl bewusst, dass die Muslime absolut keinen Spaß verstehen, wenn es um ihre Religion geht. Das haben sie schon oft sehr eindrucksvoll bewiesen. Wenn es um Karikaturen ging, beispielsweise, oder um irgendwelche Verse.